1. Zum Klönen zur "Windmühle"

    Soldorfer und Kleinhegesdorfer Schüler feiern Wiedersehen

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    SOLDORF (al). Der ehemalige Klassenraum der "neuen" Soldorfer Schule hat noch einmal seinen alten Zweck erfüllt. Über 40 aufgeregte Anwesende sorgten für eine undisziplinierte Lärmkulisse. Doch kein Lehrer rief sie zur Ordnung, sondern der Rodenberger Gerhard Nietz. Er hatte zusammen mit Fritz Wichmann, Sophie Franke und Irmgard Krause ein Klassentreffen organisiert – für die Einschulungsjahrgänge 1942 bis 1949. Es war das erst zweite in über 60 Jahren. 1982 gab es ein erstes Wiedersehen.

    Nietz war auf die Idee gekommen, als er vor Monaten eine andere Veranstaltung in Soldorfs "Alter Schule" besucht hatte. Die durch die örtliche Dorfgemeinschaft vorgenommene Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes sollte auch den ehemaligen Klassenkameraden einmal gezeigt werden, beschloss er und machte sich auf die Suche nach Adressen. 72 Einladungen wurden versandt. "Es hätten noch mehr sein müssen", berichtete er jetzt zum Auftakt der Zusammenkunft. Doch manche Adressen habe er nicht mehr ermitteln können: Zwar sei das Internet eine große Hilfe, "wer aber eine Geheimnummer hat oder keinen Telefoneintrag wollte, kann auch nicht ausfindig gemacht werden".

    Nietz’ Fleißarbeit zahlte sich dennoch aus: 42 ehemalige Schülerinnen und Schüler wollten sich die Gelegenheit eines Wiedersehens nicht entgehen lassen. Etwa die Hälfte von ihnen lebt noch immer in Soldorf, Kleinhegesdorf und den umliegenden Ortschaften einschließlich Rodenberg; andere aber scheute selbst weite Anreisen aus dem Ruhrgebiet und aus Süddeutschland nicht.

    Sogar Lehrerin Irene Kühn wäre noch gekommen. Die heute 95-Jährige wohnt in Aachen, wollte aber die weite Fahrt mangels Begleitung nicht mehr antreten. Sie hatte die ersten bis vierten Jahrgänge gemeinsam in der "Alten Schule" unterrichtet. Die Jugendlichen der fünften bis achten Klassen hörten auf Lehrer Artur Scheffler in dem 1913 errichteten "neuen" Gebäude.

    Dort tauschten nun die Ehemaligen schon zum Auftakt Erinnerungen aus – und verglichen die Schülergesichter auf den historischen Einschulungsfotos mit den heute weitgehend ergrauten Köpfen. Danach besichtigten sie die sanierte "Alte Schule" und erfuhren durch den Vorsitzenden der "Dorfgemeinschaft", Heinrich Wilkening, allerlei Wissenswertes über die aufwändige Restaurierung und die heutige Nutzung. Später ging es zu Fuß oder auch per Fahrzeug hinauf zum Gasthaus "Windmühle". Dem Mittagessen folgte ein noch langer Nachmittag mit vielen Anekdoten aus alter Zeit. Foto: al

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