RINTELN (km). Sicherheits-Tipps für Senioren standen auf dem Programm bei der letzten Zusammenkunft der Rintelner Senioren-Union im Hotel "Stadt Kassel". Vorsitzender Dieter Edler konnte dabei rund 30 Mitglieder (darunter auch drei neue) und Interessenten begrüßen. Ein besonderes Willkommen galt dem Referenten, Polizeihauptkommissar Axel Bergmann aus Stadthagen, zuständig für Prävention und Öffentlichkeitsarbeit.
Axel Bergmann konnte seine Ausführungen über die "Welt der Sicherheit im Alltag" zunächst mit einer beruhigenden Feststellung eröffnen: "Der Landkreis Schaumburg ist einer der sichersten Landkreise Niedersachsens," stellte der Experte heraus. Der Slogan "In Schaumburg kann man sich sicher fühlen!" sei daher nicht aus der Luft gegriffen. Trotzdem sei jeder heftig davon berührt, wenn etwas passiere.
Bergmann schilderte verschiedene Fallbeispiele, die so mancher Zuhörer auch schon aus der Zeitung kannte. Zum Beispiel der "Enkel-Trick", mit dem Betrüger gern Senioren zu betuppen versuchen.
Allein in Niedersachsen sei auf diese Weise ein Schden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Im Landkreis Schaumburg freilich habe es seit Jahren keinen derartigen Fall mehr gegeben. Wichtig sei es in jedem Fall, empfahl der Referent, vor dem Öffnen der Haustür aus dem Fenster zu sehen und sich via Tür-Spion und Gegensprechanlage über die Identität etwaiger Besucher zu vergewissern. Besonders bei Fremden sei Vorsicht geboten: Gegebenenfalls sollte man sich einen Ausweis zeigen lassen und die Daten per Telefon prüfen. Axel Bergmann zählte noch zahlreiche weitere Maschen von Trickbetrügern auf, die sich nicht selten durch "sanfte Erschleichung von Hilfsbereitschaft" Einlass in die Räumlichkeitten ihrer Opfer veschaffen.
Wie etwa beim "Trick mit der schwangeren Frau und zwei kleinen Kindern", die an der Tür um ein Glas Wasser bittet, während sich zwei Komplizen in die Wohnung schleichen und im Parterre dann oft durch ein hinteres Fenster oder einen Balkon verschwinden. Bei "Geschäften" an der Haustür sollte man in Erwägung ziehen, die angebotene Ware erst einmal in einem heimischen Geschäft zu kaufen, um auf "Nummer Sicher" zu gehen. Auch bei den Angeboten "angeblicher Handwerker" sollte man eher bekannte Betriebe vor Ort zu Rate zu ziehen.
Die Empfehlung des Sicherheits-Experte: Sich immer Zeit nehmen, alles gründlich kontrollieren (Ausweis, Name, Institution), die Personen eventuell wiederkommen lassen. Das gelte auch für Dienstmarken und Dienstausweise der Polizei. Beim "recht dubiosen Thema Werbeverkaufsfahrten" empfahl Axel Bergmann, möglichst in Gruppen mitzufahren, aber nichts zu kaufen" und Courage zu zeigen, wenn es die Situation erzwinge.
Vorsicht sei stets auch beim Geldwechseln geboten - oftmals ein raffiniertes Ablenkungsmanöver: Die Taschendiebe sind meistens Profis, und die "Scheine" dann schnell weg. Beim Schutz vor Taschendieben empfahl der Polizeihauptkommissar auch Prophylaxe: Generell sollte man sich fragen, welche Wertsachen, Ausweispapiere oder Kreditkarten man absolut bei sich haben sollte. PIN-Nummer und Kreditkarte sollten niemals gleichzeitig in der Brieftasche aufbewahrt werden. Sinnvoll sei es darüber hinaus, von Personalausweisen, Reisepässen, Kreditkarten, Führerscheinen und Fahrzeugscheinen Fotokopien anzufertigen und zu Haus aufzubewahren.
Zudem könne man sich eine "Notfallkarte", zum Beispiel in der Größe einer Kreditkarte, anfertigen - mit dem Namen, dem Geburtsdatum, der Anschrift, der Telefonnummer und gegebenfalls dem Name und der Telefonnummer des Hausarztes sowie der Bezeichnung lebensrettender Medikamente. Im Mobiltelefon sollte die Telefonnummer der Polizei (05751/95450), die Notrufnummer (110) wie auch die Nummer der Feuerwehr (112) gespeichert sein.