BÜCKEBURG (hb/m). Der VfL Bückeburg und der VfR Evesen haben eine grundsätzliche Zusammenarbeit und einen vertrauensvollen Austausch in sportfachlichen, organisatorischen und finanziellen Fragen vereinbart. Ziel soll es sein, "die Vereinsarbeit auf Vorstandsebene zu harmonisieren und gemeinsam weiter zu entwickeln". Die Vereine errichten eine Arbeitsgruppe aus bis zu drei Personen je Verein, die sich regelmäßig treffen wird. Genannt wurden die Personen Martin Brandt, Ralf Vogt und Uwe Völkening (alle VfL) sowie Wilfried Krömker, Peter Möse und Jürgen Bolte (alle VfR).
Der Wechsel von Spielern zwischen den Vereinen soll "grundsätzlich möglich sein, jedoch nach festgelegten Grundsätzen" ablaufen. Beide Parteien haben sich darauf verständigt, "die schutzwürdigen Interessen des jeweils anderen zu respektieren". Grundsätzlich soll ein Transfer nicht gegen den erklärten Willen des Partnervereins abgewickelt werden. Abweichend von den Regelungen des § 7 der Spielordnung des NFV soll für die Ausbildung kein Geldbetrag an den abgebenden Verein fällig werden. Im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt stellte Martin Brandt fest, dass sowohl der VfR Evesen als auch der VfL Bückeburg etablierte Mehrspartenvereine in Bückeburg seien, die sich in der Vergangenheit gut aufgestellt hätten. Beide Vereine verfügten über eine gut strukturierte Fußballabteilung und hätten die Absicht, "durch eine breite und anspruchsvolle Jugendarbeit die jeweiligen Herrenmannschaften mit dem erforderlichen Nachwuchs zu versorgen". Brandt sieht verschlechterte Rahmenbedingungen auf die beiden Vereine zukommen und nennt unter anderem das veränderte Freizeitverhalten und die Konkurrenz privatwirtschaftlicher Wettbewerber, ein nachlassendes Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeit in einem Breitensportverein, die gestiegenen Kosten im administrativen Bereich sowie im Spielbetrieb, eine stärkere finanzielle Belastung bei der Instandhaltung der genutzten Sportanlagen aufgrund der Finanznot öffentlicher Haushalte sowie die nachlassende Bedeutung der Mitgliederbeiträge und damit eine wachsende Abhängigkeit von Sponsoren.
Vor diesem Hintergrund habe man, so der VfL-Präsident, überlegt, durch eine Kooperation beider Vereine die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam besser lösen zu können. Im organisatorischen Bereich erwartet man Synergieeffekte unter anderem bei der Ausrichtung von Veranstaltungen wie Jugendturniere, Ferien-Fußball-Camps und Hallenturniere sowie auch bei der Zusammenarbeit mit der Stadt als Träger der Sportanlagen.
Im finanziellen Bereich verspricht man sich Vorteile durch eine bessere Auslastung vereinseigener Kfz, die gemeinsame Anschaffung von Trainings- und Verbrauchsmaterial, die gemeinsame Nutzung bezahlter Trainer und den Wegfall von Transferentschädigungen bei Spielerwechseln zwischen beiden Vereinen.
"Wichtig ist es, möglichst alle Mitglieder auf diesem Weg mitzunehmen und aufzuzeigen, worin die Chancen liegen, Mehrwerte für die Mitglieder schaffen zu können." Foto: pr