1. Auf erfolgreichen Antrag folgt die intensive Arbeitsphase Dorferneuerung steht / Amt für Landentwicklung übergibt nötige Unterlagen

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    VEHLEN (jl). Nach 23 Jahren und zwei Anträgen war es nun endlich soweit: der Ort Vehlen wurde neben 36 weiteren Orten zum 1. Juli dieses Jahres in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen. Aus diesem Grund übergab Jens Schwerin vom Amt für Landentwicklung Hannover am Donnerstag, dem 9. Juli die nötigen Unterlagen an Obernkirchens Bürgermeister Oliver Schäfer, an Ortsratsmitglied Ernst Völkening, an Arbeitsgruppenmitglied Volker Wehmeyer und an Stadtverwaltungsmitarbeiter Michael Swobodad.

    Die Dorferneuerung ist Teil des Landesprogramms zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE), das den Einsatz von EU-Strukturfondsmitteln eröffnet. Aus dem Programm sollen den Gemeinden und Bürgern Mittel des Landes, der Gemeinschaftsaufgabe und der EU für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Dörfer zur Verfügung gestellt werden.

    Bereits am 31. August 1986 beantragte die Stadt Obernkirchen die Aufnahme Vehlens in das Dorferneuerungsprogramm. Mit Schreiben vom 14. Februar 2008 wurde dieser Antrag aktualisiert. Die Initiative hierzu geht auf den Ortsrat und interessierte Vehlener Bürger zurück, die anlässlich der 950-Jahr-Feier 2005 in dem Arbeitskreis "Geschichte" einen historischen Dorfspaziergang erarbeitet und herausgegeben haben. Die gemeinsame Arbeit für das Jubiläum bestärkte die Dorfgemeinschaft in ihrer Motivation, sich erneut um die Aufnahme zu bemühen - und das mit Erfolg.

    In Vehlen hat es lange keinen eigentlichen Dorfmittelpunkt gegeben, den zentralsten Bereich bildete das Umfeld der Kirche. Ernst Völkening vom Ortsrat weist darauf hin, dass in den letzten Jahren das Einrichten des neuen Optic Centers Schaumburg GmbH ein Pluspunkt für den Ort gewesen sei, der sich mittlerweile nahezu zum Ortsmittelpunkt entwickelt habe. "Wir haben schon eine ganze Reihe von Elementen zum Positiven gedreht und es gibt noch sehr viel Sinnvolles in Bewegung zu setzen", motivierte Völkening die Mitwirkenden. So beschreibt der Rahmenplan "Dorferneuerung" mehrere öffentliche und private Problembereiche, die behandelt werden könnten. Dazu zählen unter anderem: Entschärfung von Einmündungsbereichen zur B 65 (Bückeburgerstraße), nachhaltige Siedlungsentwicklung durch Umnutzung und Sanierung alter Bauten, Schaffung öffentlicher Aufenthaltsbereiche, Aufwertung des Bereiches um das Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehr, Aufwertung des Kirchenumfeldes und Erhaltung innerörtlicher Freiflächen oder Wegeverbindungen.

    Schwerin vom Amt für Landentwicklung Hannover erklärte, dass die Aufnahme der Arbeiten zur Aufstellung eines Dorferneuerungsplanes nach der ZILE-Richtlinie in den nächsten sechs Monaten zu erfolgen habe. Die Planungskosten für öffentliche Projekte könnten im Fall der Vergabe mit bis zu 50 Prozent vom Nettopreis gefördert werden, private Projekte mit bis zu 30 Prozent vom Bruttopreis.

    Vehlen wurde nicht schon früher in das Programm zur Dorferneuerung aufgenommen, sagte Bürgermeister Schäfer, weil der Ort mehr ein Kandidat für Einzelprojekte gewesen sei. Daher sei es auch zu einer gewissen Zurückhaltung gekommen. "Nun ist es aber geschafft", freut sich Schäfer. Viel Arbeit kommt auf alle Beteiligten zu. Ein Planungsbüro muss ausgewählt, der Antrag auf Förderung gestellt und eine Bürgerversammlung geplant werden, so dass als Ziel ein Arbeitskreis entsteht, der intensiv die Bürger mit einbezieht. Der gesamte Verfahrenszeitraum erstreckt sich über sechs Jahre. Eine lange Periode, in der viel zu erreichen ist. Foto: jl

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