GELLDORF (bb). Der Schützenverein Gelldorf hat sein 50-jähriges Gründungsjubiläum mit einem Kommers im Gelldorfer Krug gefeiert. Zahlreiche Gastredner bedankten sich für das Engagement der Schützen, die in den vergangenen 50 Jahren einen wichtigen Beitrag zum Ortsleben geleistet hätten. Der Vorsitzende Werner Schumann stellte eine umfangreiche Chronik vor, in der er die Geschichte des Vereins schildert.
Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy sagte in seinem Festvortrag: "Die Schützenvereine sind kein Problem, sondern eine Bereicherung für dieses Land." Edathy hob die Verdienste des Gelldorfer Schützenvereines und der Schützenvereine allgemein etwa in der Jugendarbeit oder als Stifter von Gemeinschaftsgefühl hervor. Bei allem Schrecken, den der Amoklauf in Winnenden verursacht habe, gelte es, die Diskussion zu versachlichen. Es gehe nicht an, Schützenvereine unter Generalverdacht zu stellen. Bestimmungen, wie etwa die Ausbildung an großkalibrigen Waffen erst ab 18 Jahren zu erlauben oder ein zentrales Waffenregister einzuführen, seien sinnvoll. Mit vielen Vorschlägen sei man jedoch auch über das Ziel hinaus geschossen. Das Waffenrecht sei letztlich nur ein Nebenaspekt des Problems. Kernfrage sei viel mehr, mit welchen Mitteln sich verhindern lasse, dass Jugendliche so weit abdriften, um zu solchen Taten fähig zu sein. In diesem Zusammenhang hätte eine Diskussion über kleinere Schulklassen, mehr Schulpsychologen und andere Präventionsmaßnahmen geführt werden müssen. Dies habe man jedoch vermieden. Schließlich seien solche Maßnahmen anders als Änderungen im Waffenrecht mit Kosten verbunden.
Weitere Gastredner wie etwa der Obernkirchener Bürgermeister Oliver Schäfer gratulierten zum Jubiläum. Schäfer dankte den Funktionsträgern, die sich in den vergangenen 50 Jahren für den Verein eingesetzt haben.
Anschließend wurden Rolf Wetzel und Willi Busch für die 50-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt. Der Abwesende Alex Hergenreder wird die Auszeichnung später erhalten. Ebenso bekam das Gründungsmitglied Herbert Rose eine Ehrung für seinen Verdienste um den Aufbau des Vereins. Rose war kürzlich aus dem Verein ausgetreten.
Am Ende der Veranstaltung folgte die Ausrufung der neuen Majestäten. Schützenkönig im Jubiläumsjahr 2009 wurde Jörg Rajewski, Schützenkönigin Angelika Spannbauer. Den Titel des Ersten Ritters sicherte sich Werner Schumann, Zweiter Ritter wurde Stefan Möller. Bärbel Rajewski wurde zur Ersten Prinzessin und Marion Holters zur Zweiten Prinzessin ausgerufen. Foto: bb