SACHSENHAGEN (mk). Der LandFrauenverein blickte anlässlich des 60-jährigen Jubiläums im Rahmen eines Festaktes auf die Gründungszeit zurück. Auf Initiative der damaligen Lehrerin Fräulein Gertrud Lange von der "Mädchenabteilung" der Haus- und Landwirtschaftsschule Rodenberg trafen sich zur Gründerversammlung im November 1949 folgende Frauen: Sophie Dreier; Alma Essmann; Anna Geweke; Alma Dühlmeier; Lina Wedekind, Lina Korthöber; Dora Büsselberg, Mariechen Engelbrecht, Mariechen Essmann (von der Domäne), die auch zur 1. Vorsitzenden gewählt wurde und Elli Franke, alle aus Sachsenhagen. Aus Auhagen waren dabei: Hedwig Böhme; Alwine Dennert; Marie Witte; Frieda Grote; Erna Thürnau; Marie Hartmann; Irmgard Schmidt (Hohls); Marie Schaer (2. Vorsitzende) und aus Düdinghausen Else Widdel. Durch den gesellschaftlichen Wandel der vergangenen 60 Jahre hat sich die Mitgliederstruktur und die Themenwahl der Veranstaltungen total verändert. Während in den Anfangszeiten die Landfrau üblicherweise auch Bäuerin oder Bauersfrau war, kommen diese nun aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern. Die Mitglieder bevorzugten damals als Schwerpunkt der Veranstaltungen land- und hauswirtschaftliche Themen. Heutzutage besteht das Programm aus gesundheitlichen, kulturellen, gesellschafts- und bildungspolitischen Vorträgen. Es geht aber auch darum, in Fortbildungen die Erwerbssituation auf dem Lande zu verbessern. Am Vortag des Festes trafen sich die fleißigen Helferinnen und deren männliche Helfer, um "Brösches Scheune" ein festlich-rustikales Ambiente zu verleihen. Zum Auftakt der Jubiläumsfeier wurde jeder Gast mit einem Glas Erdbeer-Prosecco mit einem Schuss Holunderblütensirup begrüßt. Über 150 Gäste kamen, da mussten noch ein paar Tische angebaut werden. Der Schulchor der Gerda-Philipsohn-Schule begleitete die Veranstaltung musikalisch. Rosemarie Schweer vom Kreisverband Schaumburg brachte dann auf den Punkt, wie die Landfrauen sich heute sehen: "60 Jahre und kein bisschen leise. Wir sind aktiv, wir bewegen etwas und setzen uns ein. Landfrauen arbeiten ehrenamtlich in vielen Bereichen. Wir können in Zukunft noch viel mehr machen. Wir planen nicht nur, wir bringen es auch gemeinsam voran. Nur so können wir die ländlichen Strukturen auch erhalten." Es folgte die Festansprache der Präsidentin des Deutschen und Niedersächsischen LandFrauenverbandes Brigitte Scherb. Sie betonte, wie wichtig es sei, sich an die Wurzeln zu erinnern, aber den Blick dennoch auf die Zukunft zu richten. Im letzten Jahr seien 2800 neue Frauen in die Vereine eingetreten, davon 2008 in Sachsenhagen fünf, in diesem Jahr sind es bis heute schon wieder acht Frauen, die den Weg in den Sachsenhäger Verein gefunden haben. Bundesweit hat sich die Zahl der Mitglieder auf 70.198 Personen erhöht. Veranstaltungen wie die heutige dienten dazu, Image und Ansehen der Vereine nach vorne zu tragen, zu zeigen, was man getan hat, was man tut und was man noch tun wird. Bevor die Theaterfrauen aus Wiedensahl die Gäste mit ihren Sketchen unterhielten gabe es für die "Frauen der ersten Stunde" eine kleine Ehrung: Die Landfrau Elli Franke, Mitglied seit November 1949, sowie der etwas später im Januar 1950 eingetretenen Damen Irene Mohrmann und Elfriede Melde. Foto: privat
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Landfrauen bewegen etwas
Verein erlebt in 60 Jahren große Veränderungen / Bundesweit über 70.000 Mitglieder
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