1. Der Schritt ins Berufsleben ist gemacht

    Zwölf Ausbildungsplätze durch "Jobact"-Programm / Rundum-Paket setzt auf Betreuung in allen Lebenslagen

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    STADTHAGEN (nb). Zwölf junge Schaumburger mit geringen Eingangschancen haben dank des Theaterprojektes "Jobact" einen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Zum Bürokaufmann, zur Kosmetikerin, Oberflächenbeschichterin oder als Rettungsassistent. Nach einem Jahr kreativer Arbeit endete das Förderprogramm von Jobcenter, Esta Bildungswerk und Projektfabrik in der "alten polizei" mit einer Zertifizierung. Teilnehmer und Betreuer zogen eine positive Bilanz.

    "Erfolg gab es bei jedem Einzelnen", so Diplom-Pädagogin Stefanie Krömker vom Esta-Bildungswerk Stadthagen, "die Weiterentwicklung geschieht oft unbemerkt. Die Teilnehmer mussten viele kleine Lebensschritte bewältigen." Anfangs wussten viele der ursprünglich 23 jungen Erwachsenen nach eigener Aussage wenig mit dem Programm anzufangen. Einige sprangen ab, 16 ließen sich auf das Konzept "Bewerbungsmanagement mit Theaterpädagogik" ein und blieben bis zum Schluss dabei. Über kreative Arbeit, auf und hinter der Bühne, lernten sie ihre eigenen Stärken und Schwächen einschätzen und fassten Mut, sich auch mal etwas zu trauen. Die erste Projektphase gipfelte in der Uraufführung eines, von der Gruppe selbstständig entwickelten, Theaterstücks im Kurtheater Bad Eilsen. In der zweiten Phase wandten die Teilnehmer Erlerntes an und bewiesen sich in intensiven Betriebspraktika. Ein Konzept, dass über zusätzliches Einzelcoaching sehr individuell auf jedes Problem eingehen kann und auch die Lebenssituation des Teilnehmers miteinbezieht. "Ein richtiges Rundum-Paket", so Krömker. Vom Bewerbungsfoto bis hin zur psychologischen Hilfe war hier alles möglich. Viel Spaß hätten sie gehabt und sehr viel gelernt, so das Fazit der Gruppe. Beide Projektphasen seien gleichermaßen für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit wichtig gewesen. Auch die Arbeitgeber hätten das außergewöhnliche Konzept ausschließlich positiv beurteilt. Der enge Kontakt zwischen Betreuer, Praktikant und Arbeitsplatz hat überzeugt. Zu Beginn der Maßnahme gingen Liven Quell, Projektleiterin der Projektfabrik, und das Jobcenter Schaumburg von einer 50- bis 70-Prozent-Quote aus. "Das hängt auch von den jeweiligen Standortfaktoren ab", so Quell. Dieser Zielsetzung konnten sie in vollem Umfang gerecht werden. Tatsächlich verließen zwei Teilnehmerinnen das Programm sogar frühzeitig, da sie bereits im Frühjahr einen Ausbildungsplatz erhalten hatten. Die Projektkosten in Höhe von 100.000 Euro treten angesichts dieses Erfolges in den Hintergrund. "Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt", so Michael Stemme, erster Geschäftsführer des Jobcenter. Eine Wiederholung von "Jobact" ist seitens aller Beteiligten gewünscht. Das größte Hindernis stellt hierbei die erneute Finanzierung dar. Laut Stemme sei die Verfügbarkeit erneuter Mittel aus dem Bundeshaushalt für das nächste Jahr zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. "Das Projekt hat bewiesen: Es gibt viele Möglichkeiten Menschen unter Arbeit zu stellen. Wir haben selten solche Erfolge gehabt", sagte Stemme. Foto: nb

    Fortsetzung gewünscht: Koordinatorin, Träger und Mentoren tragen zum Gelingen des Projektes bei. Der Erfolg spricht für sich.

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