RINTELN (km). In einem Brief an Dr. Reinhard Kniewske, den Vorsitzenden des Heimatbundes der Grafschaft Schaumburg, hat der Arbeitskreis Denkmalschutz jetzt auf seine Ausgrenzung aus dem Traditionsverein (das Schaumburger Wochenblatt berichtete) reagiert. Nach Vorlage von über 30 Mitglieder-Unterschriften will der Arbeitskreis von seinem Recht Gebrauch machen, gemäß der Vereinssatzung eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen. Letztlich wird der Vorstand aufgefordert, seinen Beschluss zur Auflösung oder Ausgliederung zurück zu nehmen.
Am Donnerstag, dem 18. Juni, hatte der Vorsitzende des Heimatbundes den Leiter des Arbeitskreises Denkmalschutz mit dem telefonischen Bescheid überrascht, der Vorstand habe die Auflösung des Arbeitskreises beschlossen. Als Begründung wurden "unterschiedliche Interessen" angegeben. Ein vorheriges Gespräch oder eine Anhörung des seit acht Jahren bestehenden Heimatbund-Arbeitskreises, kritisierte Dr. Alexander Lattermann, habe es nicht gegeben. Der Vorstand habe seinen Beschluss sogar bereits vorab umgesetzt, indem er den Arbeitskreis in seinem Flyer mit dem Programm für das zweite Halbjahr 2009 (ab Juli) nicht mehr benannt habe. -
"Unsere Bemühungen," begründet Arbeitskreis-Sprecher Dr. Alexander Lattermann, "die durch den Vorstand einseitig verfügte Auflösung, beziehungsweise Ausgliederung" des Arbeitskreises und die ausgelösten Meinungsverschiedenheiten intern zu klären, seien leider vergeblich gewesen.
Einige konkrete Argumente möchten die Antragsteller besonders zur Diskussion stellen. So gehöre es sich, beabsichtige der Vorstand, einen Arbeitskreis aufzulösen, nach gutem demokratischen Brauch zunächst, die Betroffenen vorher anzuhören. Zudem, betonte Lattermann, habe der Arbeitskreis Denkmalschutz mit seiner einwöchigen Unterschriften-Aktion zur Rettung des "Alten Museums" dem Heimatbund zuletzt "gedient".
Auf seiner letzten Mitgliederversammlung, erinnerte Lattermann, habe der Heimatbund am 26. März eine Entschließung verabschiedet, die die Stadt Rinteln aufgefordert habe, "für den Erhalt des Alten Museums alles ihr Mögliche zu tun." Das Gebäude sei die erste Heimatstube des Heimatbundes vor 100 Jahren gewesen. Zur Unterstützung der einstimmig verabschiedeten Entschließung hatte der Arbeitskreis eine Unterschriften-Aktion durchgeführt, um den Rückhalt in der Bevölkerung zu dokumentieren. Mit über 1000 Unterschriften innerhalb einer Woche habe daran wohl kein Zweifel bestanden.
Die Aktivitäten des Arbeitskreises, darauf legte Dr. Alexander Lattermann besonderen Wert, habe stets "die satzungsgemäße Arbeit des Vorstandes im Aufgabengebiet Denkmalschutz unterstützt". In keinem Fall habe ein "vereinsschädigendes oder satzungswidriges Verhalten" vorgelegen.