1. Schönes Wetter und wertloser Schmuck

    Polizei warnt vor Landfahrern / Autofahrer fallen auf miese Tricks herein

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    BUCHHOLZ (hb/m). Sonniges Wetter, Urlaubsstimmung und gute Laune sorgen dafür, dass oft das gesunde Maß an Vorsicht und Argwohn ausgeschaltet wird. Das wissen auch Betrüger, die in letzter Zeit als Wegelagerer an Ausfallstraßen, Parkplätzen und Anziehungspunkten für Touristen ihren Opfern auflauern. Sie fragen nach dem Weg oder täuschen eine kleine Notlage wie einen leeren Fahrzeugtank vor oder lenken irgendwie die Aufmerksamkeit auf sich. Geht man auf das Anliegen ein, haben die Täter – oft Angehörige einer ethnischen Minderheit mit nur mangelhaften Kenntnissen der deutschen Sprache – dann leichtes Spiel. So berichtet die Polizei von einem Fall vom vergangenen Freitag aus Buchholz.

    Ein 49-jähriger Obernkirchener befuhr mit seinem Pkw an sonnigen Nachmittag die Straße von der B 83 kommend nach Obernkirchen. Zwei männliche Personen machten am Fahrbahnrand auf sich aufmerksam. Der Mann hielt an und wurde sofort in ein hektisches Gespräch verwickelt. Die Täter brauchten angeblich Hilfe und deuteten auf im Auto wartende Kinder. Das Opfer stimmte voller Mitleid sofort zu, als ihm unverhofft Schmuck "aus altem Familienbesitz" zum Kauf angeboten wurde.

    Allein ein Ring sei über 800 Euro wert, wobei dann der Kaufpreis in Höhe von 70 Euro für insgesamt drei Fingerringe und eine goldene (!) Kette ein tolles Schnäppchen sei. Doch auch 70 Euro waren zu viel. Ein befragter Juwelier hat nur gelacht und das billige Messing auf "nullwertig" taxiert.

    Das Polizeikommissariat Bückeburg warnt vor der alten Masche dieser Landfahrer, die immer wieder neue Varianten bei der Tatbegehung verüben. Mal ist es das direkte Anbieten von wertlosem Schmuck oder Besteck, mal wird mit einer größeren Landkarte die Sicht auf den Pkw des Opfers verdeckt, so dass ein weiterer Täter zunächst unbemerkt Wertgegenstände wie Digitalkamera, Mobiltelefon oder Bargeld und Kleidung aus dem Fahrzeug entwenden kann. Oft werden auch Wohnadresse und die Lebensumstände der Passanten ausspioniert. Kriminalhauptkommissar Ulrich Kaupmann von der Polizei Bückeburg rät den Bürgern gerade in der jetzigen Jahreszeit zur angebrachten Vorsicht und Sensibilität. Immer wieder erreichen die Polizei Meldungen, dass Autofahrer auf miese Tricks hereingefallen sind. "Im Zweifel weiterfahren, die Kennzeichen der Ganoven merken und den Vorfall der Polizei mitteilen", rät Kaupmann. Mit den Angaben könnten dann eventuell auch andere Straftaten aufgeklärt werden. Zeugenhinweise zum geschilderten Betrugsfall des Obernkircheners erbittet das Polizeikommissariat Bückeburg unter 05722 / 95930. Foto: pr

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