RODENBERG (pd). Mit einer berührenden Aufführung des Stückes "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgsky begeisterten die Schüler der Klasse 4d der Julius-Rodenberg-Schule nicht nur die Eltern, sondern auch Schulleiterin Brigitta Doering zu ihrem Abschied. Knapp sieben Monate hatten sich die Jungen und Mädchen unter der Leitung von Klassenlehrerin Elke Jasper auf den anspruchsvollen Stoff vorbereitet. Mit ihrer Aufführung des 130 Jahre alten Werkes trafen sie voll den Geschmack ihres Publikums in der Kleinen Turnhalle. Als Lohn für alle Mühen gab es anhaltenden Applaus und viel Lob. In seiner ursprünglichen Fassung gestaltet Mussorgsky die "Promenade" durch die Ausstellung mit Bildern von Viktor Hartmann. Die einzelnen Stücke beschreiben Gemälde und Zeichnungen seines besten Freundes. Maurice Ravel hat 40 Jahre nach der Uraufführung des Stückes die wohl bekannteste Bearbeitung des Werkes verfasst, dass Mussorgsky eigentlich als Solo für Klavier komponiert hat.
Die Grundschüler schafften es mit besonderer Hingabe, die szenischen Darstellungen bildhaft zu machen. Sie stellten "Bilder aus Tönen" dar, anrührend und gestenreich, aber nie übertrieben. Auch die Mitschülern, die am Montag der Aufführung zunächst ziemlich unausgeschlafen in der ersten Stunde im Publikum saßen, zeigten sich nach kurzer Zeit begeistert von dem Spiel. Und es war mucksmäuschenstill, als die einzelnen Bilder mit der Musik von Ravel auf der Bühne zum Leben erweckt wurden.
Elke Jasper bedankte sich im Nachhinein auch für die großartige Unterstützung durch die Eltern, die unter anderem beim Beschaffen der Kulissen oder der Kostüme geholfen haben. Und sie verriet, dass sie die Jungen und Mädchen auch durch den Besuch einer nichtöffentlichen Probe im Opernhaus Hannover im Frühjahr zusätzlich für diese besondere Leistung habe motivieren können. Die "Bilder einer Ausstellung" waren dort im April und Mai als Ballett zu sehen. "Der Blick hinter die Kulissen der Produktion, den man uns gewährt hatte, kam bei meinen Schülern besonders gut an", erinnert sich Lehrerin Elke Jasper, die aufgrund des großen Lobes für die Premiere überlegt, ob das Stück noch weitere Male gezeigt werden könne. Das sei auch ein logistisches Problem, weil es die Klasse 4d nach den Sommerferien in der Zusammensetzung ja nicht mehr geben werde. Foto: pd