1. Stein erinnert an die Bussenmühle

    Eigentümerin stiftet historisches Relikt / Einweihung am Dorfrand

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    SCHMARRIE (al). Wer im Hülseder Ortsteil Schmarrie in die Straße "Zur Bussenmühle" einbiegt, kann künftig an deren Ende auch einen dicken Mühlstein bewundern. Das historische Relikt stammt aus der nur wenige hundert Meter weiter gelegenen Bussenmühle, die ihren Betrieb 1958 eingestellt hat. Jetzt, gut 50 Jahre später, erinnern die Schmarrier an das einst bedeutende Unternehmen, das im gesamten Sünteltal und in Teilen des Auetals Mehl auslieferte und lange Zeit auch eine Sägerei mit Wasserkraft betrieb.

    Sie übergaben das Denkmal seiner Bestimmung. Zu verdanken ist dies der heutigen Eigentümerin der Bussenmühle, Marion Bornemann. Diese stellte den zentnerschweren Mahlstein zur Verfügung, für den Walter Krüger nicht nur ein mächtiges Fundament goss, sondern auch eine verzinkte Hängevorrichtung schuf. Die Besinnung der Schmarrier auf die lokale Mühlentradition fällt zufällig mit einem runden Datum zusammen: Als erster Pächter ist vor genau 370 Jahren Paul Bussen, nach dem die Mühle später benannt worden ist. Ihm folgten mehrere Eigentümer und Verwalter. Neben einem Mahl- und Graupengang wurde die Wasserkraft ab dem 19. Jahrhundert auch für eine Lohnsägerei genutzt. Als Jahresproduktion sind für 1934 8000 Doppelzentner Brotgetreide zu Mehl und 2200 Doppelzentner zu Schrot überliefert. Der seit 1899 amtierende Mühlenbetreiber Hermann Lübbert ließ 1932 das komplette Anwesen in der Aueniederung neu errichten. 1956 zerstört ein Großbrand Telie der Anlagen, so dass 1958 der Betrieb eingestellt wurde. Heute dient das weithin sichtbare Einzelgehöft, das seinen Namen jedoch weiterhin trägt, ausschließlich Wohnzwecken.

    Bürgermeister Herbert Weibels, der selbst gelegentlich Krüger bei der Arbeit half, zeigte sich vor etlichen Einwohnern sichtlich erfreut über den neuen örtlichen Schmuck und dankte den beteiligten Personen für ihr Engagement.

    Siedler-Vorsitzende Sigrid Bothe verwies auf den Eifer anderer Mitglieder: "Besonders Helmut und Holger Klapper machen sich viel Arbeit". Neben der kleinen Grünanlage an der Bushaltestelle in der Ortsmitte wollen Vater und Sohn künftig auch das Gelände rund um den Mühlstein in Ordnung halten. Gern würden die Siedler sich weiterhin für die örtliche Gemeinschaft einbringen. "Wir haben doch schon in der Vergangenheit einige Bänke aufgestellt", erinnerte sich Bothe auf Anfrage. Doch der Pflegeaufwand sei beträchtlich: Was die Natur nicht im Laufe der Zeit zerstöre, erledigen Unbekannte. Wiederholt habe der Vorstand mutwillige Beschädigungen beklagen müssen. Foto: al/pr

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