1. Der Versuch etwas zu bewegen

    Neue Lindhorster "Botschafterin" stellt sich vor / Grundschule zeigt Einsatz

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    LINDHORST (nb). "Das Projekt hat sich mich ausgesucht", lautete die verheißungsvolle von Edith Nischelsky, "und darüber bin ich sehr froh".

    Die neue "Botschafterin" der Samtgemeinde tritt bereits im August die Nachfolge von Meike Jess an, die jetzt kurz vor ihrer Rückkehr aus Bolivien steht. Ein neues Jahr Arbeit an der Partnerschule in San Pedro beginnt und die 18-jährige Hannoveranerin möchte im Rahmen des "freiwilligen sozialen Jahres" in die Fußstapfen ihrer zwei Vorgänger treten, aber auch selbst neue Wege ebnen und Entwicklungen anschieben: "Auch wenn ich in dieser kurzen Zeit nicht viel verändern kann, der Versuch zählt." Die Aufgaben vor Ort lassen nicht lange auf sich warten. Neben der Betreuung der Bibliothek und Hilfe beim Unterrichten von defizitär abgedeckten Fächern wie Englisch oder Musik verlangt auch der mit Hilfe von Spenden aus Lindhorst errichtete Kindergarten große Aufmerksamkeit, wenn er in wenigen Monaten zum ersten Mal seine Pforten öffnet. Auch die schlechte Infrastruktur der Schule, wie etwa schlechte Wege, wären eine Herausforderung. Da Nischelsky über Jahre Latein- und Standardtanz als Hobby betrieben hat, wäre das zusammen mit Volleyball eine gute Basis für ihre ganz persönliche Note im Sport-AG-Bereich. "Ich wollte auf jeden Fall nach Südamerika und dort Spanisch lernen. Ich denke das Jahr wird mich auch persönlich weiter bringen." Lehrer Dietmar Buchholz hat bereits Kontakt mit dem bolivianischen Botschafter aufgenommen, um das Projekt "San Pedro" weiter Richtung voran zu bringen. "Wir sind wohl die einzige Schule, die so kontinuierlich Einsatz zeigt und vor Ort präsent ist", sagte Buchholz, "wir suchen eine andere Ebene, damit wir mehr daraus machen können. Logistische Unterstützung für Gegenbesuche ist auf Botschaftsebene bereits zugesichert. Auch weiterhin freut sich die Grundschule in Lindhorst über junge Menschen, die Lust haben, sich nach ihrem Schulabschluss sozial zu engagieren und eine längere Zeit im Ausland zu verbringen. Offenheit für einen fremden Kulturkreis, rudimentäre Spanisch-Kenntnisse und vielleicht sogar Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind dabei Voraussetzung.

    Die Tätigkeit als Botschafter ist als "Soziales Jahr" oder Zivildienststelle anerkannt. Über die Organisation "weltwärts" werden Versicherungen, Flug und Unterkunft gefördert. Weitere Informationen durch die Grundschule unter der Nummer 05725/5469. Bürger der Samtgemeinde und alle Interessierten können ab August mit der schuleigenen Homepage auf dem Laufenden bleiben. Hier meldet sich die neue Botschafterin dann im Vier-Wochen-Takt zu Wort und berichtet über Fortschritte. Eindrücke von Meike Jess Arbeit gibt es zur Zeit im Weblog www.meikeweltenbummelt.de zu sehen.

    In Bolivien warten eine fremde Kultur und neue Eindrücke auf Botschafterin Edith Nischelsky (re.). Dietmar Buchholz zeigt das Schuhputzzeug, mit dem Kinder auf den Straßen zum Familieneinkommen beitragen müssen.

    Foto: nb

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