MESSENKAMP/LAUENAU (al). Ungebetene nächtliche Gäste haben im Lauenauer Sportpark deutliche Spuren hinterlassen. Neben Unrat und zerschlagenen Flaschen richteten sie an der Hochsprunganlage große Verwüstungen an. Zwar hielt sich der materielle Schaden in Grenzen; aber die vor Turnieren stehenden Sportler müssen eine Zwangspause einlegen. Sie können die Einrichtung wegen des fehlenden Mattenschutzes nicht nutzen. Schlimmer noch sind die inzwischen von der Polizei bereits protokollierten Funde im nahen Pohler Bach: Dort liegen Eternit-Platten, die des Asbestgehalts verdächtig sind. Übungsleiter Heinrich Hölscher vom MTV Messenkamp hatte den Frevel entdeckt. Der 79-Jährige betreut seine Gruppe seit Jahren im Lauenauer Sportpark. Dort sind normalerweise beste Trainingsvoraussetzungen gegeben – bis zur vergangenen Woche. Hölscher wollte seinen Augen nicht trauen: Die zentnerschwere dicke Matte war auf den Kopf gedreht worden, so dass der luftdurchlässige Bezug auf seiner Unterseite zwangsläufig auch den heftigen Regen der letzten Tage aufnehmen musste. Bis die weiche Füllung abgetrocknet ist, kann das großformatige Polster voraussichtlich nicht genutzt werden. Die vielen Paletten, die bisher die Matte von unten vor aufsteigender Feuchtigkeit schützte, waren aufgestapelt. Die erst vor einiger Zeit beschaffte große Plane, die die Anlage abdeckte, lag zerdrückt und halb zerknüllt herum. Wie zum Hohn hatten die unbekannten Besucher ein Kindertrampolin am Tatort zurückgelassen: "Da sind die wohl nachts draufgesprungen", mutmaßt Hölscher, dem die Wut über die unsinnige Zwangspause anzusehen ist: "Jede Minute ist mir heilig", verweist er auf den engen zeitlichen Rahmen zwischen Schulferien und der Vorbereitung auf wichtige Wettkämpfe. Fast mehr noch alarmiert war Hölscher durch seine Beobachtungen im direkt angrenzenden Pohler Bach. In Höhe der noch im Bachbett befindlichen Fundamente der ehemaligen Eisenbahnbrücke liegen Eternit-Wellplatten im Wasser, die offenbar von einem in der Nähe befindlichen Gebäude der Genossenschaft abgerissen worden sind. Schon staut sich das Wasser: "Wenn das mal mächtig regnet, gibt das hier ein Problem", fürchtet Hölscher. Die von ihm herbeigerufene Polizei nimmt das Havariegut ernst. Weil es sich um asbesthaltiges Material handeln könnte, wurden Ermittlungen aufgenommen und zunächst das Ordnungsamt der Samtgemeinde Rodenberg eingeschaltet. Vermutlich dürfte sich jedoch auch der Unterhaltungsverband West- und Südaue zum Tatort auf den Weg machen: Allerlei Treibgut hat sich bereits an den Wellplatten festgesetzt. Foto: al
Momentan nicht benutzbar: die Hochsprunganlage im Lauenauer Sportpark.