LAUENAU (al). Nur ganz am Anfang blieben die Offiziellen unter sich. Ein heftiger Regen ergoss sich über dem Lauenauer Sportpark, als der Vorstandssprecher des SV Victoria, Peter Hantke, das zweite "Mittsommertagsfest" des Vereins eröffnen wollte. Sogar einen richtigen kleinen Rahmen gab es dafür: die offizielle Wiederinbetriebnahme der Tennisplätze. Für Monate war die dreiteilige Anlage eine aufwendige Baustelle gewesen. 35.000 Euro sind investiert worden.
Sylvia Constien (v. li.), Bernd Schwarz und Janine Pospiech sorgen mit einem "Schwedenfeuer" für die Attraktion des Tages.
Zwar hat der Verein selbst mehr als die Hälfte der stattlichen Summe aufgebracht, indem die Kasse belastet wurde und etliche Mitglieder mehr als 2000 Arbeitsstunden ableisteten; aber flankierende Hilfe kam auch vom Flecken Lauenau und vom Kreissportbund (KSB) Schaumburg. Bürgermeister Heinz Laufmöller kommentierte die bewilligten 8500 Euro mit dem Hinweis, dass die Gemeinde auch für eine verbesserte Drainage in anderen Bereichen des Sportgeländes gesorgt habe. KSB-Vorsitzender Dieter Fischer sah die 6200 Euro seiner Organisation ohnehin gut angelegt: "Der SV Victoria ist ein Leuchtturm in unserer Vereinslandschaft." Hantke hatte zuvor über den Aufwand der Arbeiten an der vor 30 Jahren errichteten Anlage berichtet: Ein Platz wurde komplett um 2,50 Meter verlegt; allein dafür mussten 300 Meter Kantensteine neu gesetzt werden. Insgesamt wurden 50 Tonnen Material verbaut. Ausdrücklich er dem "Planer, Geräteverleiher und Motivator" Frank Rolofs. Selbst dem Platzregen konnte Hantke nur Gutes abgewinnen: "Das ist gewollt, um die neue Drainage zu testen." Er sollte Recht behalten: Kurze Zeit später waren alle Pfützen verschwunden. "Wir könnten schon spielen", erklärte Abteilungsleiter Jürgen Pfaff. Das taten die Tennisfans denn auch, während auch in anderen Teilen des Sportgeländes es sich rasch belebte.
Es gab viele sportliche Mitmachangebote vom Kurztraining bei Volleyball und Tennis, über Zielversuche bei Badminton und Fußball bis hin zum Geschicklichkeitsparcours mit dem Mountainbike. An einer Station wartete die Feuerwehr Altenhagen II mit der Kübelspritze. Ganz Spontane versuchten sich beim Videoclip-Dance. Schon am Eingang wartete Jugendleiterin Janine Pospiech mit einem Laufzettel auf. Wer diesen am Nachmittag mit wenigstens vier Stempeln in zehn möglichen Feldern abgab, nahm an einer Verlosung teil. Andere beschränkten sich aufs Zuschauen, zum Beispiel als Clown "Pepsy" seine Possen machte und ein "Schwedenfeuer" die Aufmerksamkeit weckte. Etliche Besucher aber waren gleich im Trainingsanzug gekommen. Sie wollten die Bedingungen für das Sportabzeichen erfüllen – und ließen sich dabei von gelegentlichen dunklen Wolkenkulissen nicht abbringen. Am Abend zog Hantke zufrieden Bilanz: Mit 110 Abzeichen-Kandidaten ist der Premierenauftakt im vergangenen Jahr nur knapp verfehlt worden. Damals waren 120 Freizeitsportler registriert worden – bei idealem Sommerwetter.
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