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    Heinrich Sasse bringt im Kreistag erneut das Krankenhauspersonal auf den Plan

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    LANDKREIS (ih). Erneut hat das geplante Klinikum Schaumburger Land im Kreistag für Diskussionen gesorgt. Weniger die Neuausrichtung der medizinischen Versorgung als die Situation des Personals brachte den Kreistagsabgeordneten Sasse dazu, das Wort zu ergreifen.

    Der Personalrat der ehemaligen Kreiskrankenhäuser habe Sorgen an die Wählergemeinschaft Schaumburg (WGS) herangetragen. Er fühle sich nicht ausreichend informiert und wahrgenommen. "Das Personal schwebt seit gut einem Jahr in einer Hängepartie," so Sasse.

    Zur Erinnerung: Bereits im November des vergangenen Jahres rechneten die Personalvertreter vor, dass rund 100 Vollzeitstellen in den patientenfernen Berufen wegfallen müssten, um in einem gemeinsamen Klinikum wirtschaftlich arbeiten zu können. Labor, Küche und Handwerker gehören zu diesen sekundär- beziehungsweise teritär Bereichen.

    Der Landrat als Arbeitgeber des Krankenhauspersonals kündigte damals einen Stellenabbau so sozialverträglich wie irgend möglich an: Zunächst über "Fluktuation, Befristungen und die extensive Anwendungen von Altersteilzeitregelungen". Ein großes Potenzial stellte Schöttelndreier den Kreistagsabgeordneten im Dezember mit der Auslagerung von Aufgaben und Nachnutzungen vor. "Hier wird dann das betroffene Personal übergeleitet, übernommen.," so Schöttelndreier.

    Seit dem 1. Mai dieses Jahres existiert nun die Übergangsgesellschaft mit dem Träger ProDiako, dem Krankenhaus Bethel sowie dem Landkreis Schaumburg. Werksleiter ist Christian von der Becke.

    Noch immer kämpfen die Personalvertreter für jeden einzelnen Arbeitsplatz und stellen Fragen zu den Nachnutzungskonzepten für die Häuser in Stadthagen und Rinteln.

    Heinrich Sasse und die WGS hatten einen Antrag beim Kreisausschuss eingebracht, in dem die Mitwirkung des Personalrats in der Betriebssatzung festgelegt worden wäre, soweit Betriebsänderungen Auswirkungen auf das Personal gehabt hätten. Dieser Antrag wurde dort behandelt, die WGS zog ihn dann zurück. "Erschrocken" über den Werksausschuss zeigte sich Sasse dennoch. An den Details des Themas hätten die Mitglieder wenig Interesse gezeigt. Er hoffe nicht, dass der Werkssausschuss zu einem "Kenntnisnahme- und Abnickverein" verkomme. Hartwig Dankwerth, Vorsitzender des Werksausschusses gab Sasse zu bedenken, dass er zum ersten Mal daran teilgenommen hatte. "So eine Sitzung ist kein Crash-Kurs für Neueinsteiger."

    Eckhard Ilsemann (SPD) sagte, die Defizite müssten auf Null gebracht werden. "Dafür müssen wir auch heilen." Das hieße: sanieren. Dazu gehöre an einigen Stellen Zentralisierung, Outsourcing und die Ausnutzung tarifrechtlicher Optionen. Der Personalrat sei nach den rechtlichen Bedingungen an diesen Prozessen beteiligt. "Wir wissen um die Verminderung der Arbeitsplätze und es gefällt uns auch nicht."

    Die Grundsatzentscheidung für das Klinikum Schaumburg fällten die Kreistagsmitglieder im Dezember 2008 und damit auch den Personalabbau.

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