1. Dieser Chor erfüllt die Stadt mit Stolz

    Schaumburger Märchensänger feiern 60. Geburtstag / Ein unverzichtbarer Teil der Kulturarbeit

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    BÜCKEBURG (hb). Sechzig Jahre ist es her, dass die Jugendfürsorgerinnen Edith Möller und Erna Pielsticker einen Chor gegründet haben, der innerhalb kürzester Zeit mit dem Lied "Der fröhlichen Wanderer" (eine Konzert-Zugabe in England) Weltruhm erlangt hat: die Schaumburger Märchensänger! Das kleine Jubiläum wurde jetzt mit einem Sommerfest gefeiert, dem ein Empfang im Konzertsaal vorausgegangen war.

    Bürgermeister Reiner Brombach hatte es übernommen, den Rückblick über den Werdegang des Chores zu übernehmen, an die anfänglichen Schwierigkeiten und an die vielen erfolgreichen Auslandstourneen zu erinnern, auf denen die Märchensänger mit Applaus geradezu überschüttet wurden. "Dieser Chor erfüllt uns mit Stolz", so Brombach in seiner Rede. Er erinnerte auch an Männer wie Herbert Saß, Wilhelm Raabe und Helmut Preul, die nach dem viel zu frühen Tod der Gründerin die Geschicke des Chores in die Hände genommen haben. Brombach sicherte abschließend zu, dass die Stadt auch weiter in Kultur investieren werde, denn Kultur sei die tragende Säule der Gesellschaft.

    Dunkle Wolken am Musikschulhimmel sieht allerdings der Vorsitzende Horst Tebbe, der zunächst dem Führungsteam, Geschäftsführerin Gudrun Wuttke und Chorleiter Volker Arendts, sowie den Musikpädagogen seinen Dank für die geleistete Arbeit aussprach.

    Es sei in der heute schnelllebigen Zeit nicht mehr unbedingt "trendy", in einem Chor zu singen. Deshalb sei es wichtig, Entwicklungen zu erkennen und sich anzupassen. Kreativität muss nach den Worten Tebbes das Ziel sein.

    Es seien Bedrohungen aus drei Richtungen erkennbar. Zum einen aus dem Sparsamkeitszwang der Öffentlichen Hand, aus der Verunsicherung der Musikschule auf der Suche nach möglichst kostengünstigen Programmen und aus der Gesellschaft. Die Gefahr sei, dass der Gemeinsinn in der schnelllebigen Zeit langsam verdrängt werde.

    Tebbe bedauerte, dass es keine gesetzlichen Rahmenbedingungen, die die Finanzierung der Musikschule absichere, gibt. Ziel sei es deshalb, darauf aufmerksam zu machen, dass die Musikschule mehr für das Sozialwesen der Stadt leisten könne, als das Erbringen einer reinen Unterrichtstätigkeit.

    "Unsere Kreativität muss dahin führen, dass die Musikschularbeit ein unverzichtbarer Teil der gesamten Kulturarbeit wird", so Tebbe weiter. Kultur und die damit verbundenen Einrichtungen seien für eine Stadt wie Bückeburg von erheblicher Bedeutung. Wenn es gelänge, die notwendige politische Akzeptanz und Unterstützung zu finden, "können wir beruhigt in die Zukunft sehen".

    Die dunklen Wolken sollten selbstverständlich nicht im Mittelpunkt der Geburtstagsfeier stehen. Nach dem offiziellen Teil, der vom Konzertchor, Schülern und Musikpädagogen mitgestaltet wurde, wurde ein fröhliches Sommerfest gefeiert. Mit einem bunten Mitmachprogramm und kurzen musikalischen Beiträgen der einzelnen Klassen im gesamten Haus und zwischen gelegentlichen Regenschauern auch im Garten. Foto: hb

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