LANDKREIS (mk/rp). Die Schweinegrippe, Influenza A/H1N1, hat nun auch das Schaumburger Land erreicht. Inzwischen gibt es den ersten vom Robert-Koch-Institut bestätigten Fall im Raum Rinteln. Der betroffene Patient befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Um frühzeitig weitere Fälle auszuschließen, führt das Schaumburger Gesundheitsamt vorsorglich Untersuchungen im persönlichen Umfeld des Patienten durch.
Der Rintelner und seine Ehefrau waren vor wenigen Tagen von einer Urlaubsreise in die Dominikanische Republik zurückgekehrt. Gemeldet wurde der Fall vom Hausarzt der Familie. Die Gefahr, dass sich ein größerer Personenkreis bei den Rückkehrern angesteckt haben könnten, sieht Klaus Heimann, Pressesprecher des Landkreises, nicht. Die Gefahr einer Ansteckung sei nämlich erst einen Tag bevor die ersten Grippesymptome auftreten tatsächlich gegeben. In Bezug auf die drei Verdachtsfällen im Landkreis Schaumburg kann dagegen Entwarnung gegeben werden. "Alle Personen wurden als negativ getestet”, so Heimann.
Jörg Uwe Krusche, Leiter des Gesundheitsamtes, hält beim derzeitigen Stand die Empfehlung einer häuslichen Quarantäne für ausreichend. "Der Betroffene nimmt die Situation erst und hält sich an unsere Empfehlung”, so Krusche. Er empfiehlt, mit Blick auf die beginnende Urlaubszeit, sich vor Auslandsreisen über eine mögliche Ansteckungsgefahr im gewählten Urlaubsland zu informieren. Hinweise dazu gebe das Auswärtige Amt. Die Länder mit den meisten Erkrankung sind zurzeit Mexiko, die USA, Kanada und Chile.
Der Leiter des Gesundheitsamtes hält ein Bedrohungsszenario wie bei der Spanischen Grippe für unangemessen. Bedrohlich sei die Grippe im momentanen Stadium vor allem für einen Personenkreis, der auch bei einer normalen Grippe zur Risikogruppe gehöre und die durch Vorerkrankungen bereits geschwächt seien.