1. "Komm Abi – wir gehen!"

    125 Abiturienten verabschieden sich vom Gymnasium Bad Nenndorf

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    BAD NENNDORF (pd). Der 50. Abiturjahrgang des Gymnasiums Bad Nenndorf – Bürgermeisterin Gudrun Olk hatte das herausgefunden – präsentierte sich im vergangenen Schuljahr als besonders leistungsstark. Mit einer unterhaltsamen Feier wurden die Absolventen im prall gefüllten Forum verabschiedet, aufmerksam verfolgt von den stolzen Anverwandten. Schulleiterin Dr. Irmtraud Gratza-Lüthen gab zu "Jetzt haben wir sie endlich da, wo wir sie haben wollten". Und die Lehrer Ulrich Greiner und Sigrun Klöpfer lobte den Lernwillen der Schülerinnen und Schüler: "Sie haben uns gefordert und damit gezeigt, warum wir Lehrer geworden sind".

    Die Abiturienten des Jahres 2009 im Gymnasium Bad Nenndorf aus der Vogelperspektive.

    Bürgermeisterin Olk ermunterte die jungen Menschen zum Weiterlernen. Das Abitur sei zwar eine gute Eintrittskarte ins Leben, stelle aber noch längst keine Garantie für einen Sitzplatz dar, meinte sie. Sie gratulierte auch den Eltern und dankte für deren Unterstützung. Als Mutter zweier Kinder, die auch am Gymnasium Bad Nenndorf ihr Abitur geschafft haben und dann ins Studium gegangen sind, stellte sie weiter mit Blick auf die Eltern fest "Es hört nicht auf, aber es wird besser".

    Stadtdirektor Bernd Reese hatte ausgerechnet, dass die Abiturienten nach 13 Schuljahren rund 5000 Schulstunden hinter sich gebracht hätten. Jetzt stünden ihnen viele Türen offen, aber die Konkurrenz werde immer größer. Weitere Qualifizierung sei unerlässlich. "Stillstand ist Rückstand" gab er den jungen Erwachsenen mit auf den Weg. Die Vorsitzende des Elternrates unterstrich, dass das Erreichen des Abiturs ein besonderer Grund zum Feiern wäre. Den Eltern dankte Gitta Matthes dafür, dass sie ihren Kindern die Rahmenbedingungen fürs Lernen geschaffen hätten.

    In ihrer Schülerrede konnten sich Jessica Heine und Patrick Schulz manch humorvollen Seitenhieb auf die abgelaufene Schulzeit am Gymnasium Bad Nenndorf nicht verkneifen. Sie erinnerten unter anderem an feinen feucht-fröhlichen Ausflug im Deister, der sogar von "Stern-TV" festgehalten worden war, und an Lehrer, die im Laufe der Zeit schon "fast menschliche Züge angenommen hätten". Zum Beweis dieser These zeichneten sie Lehrer in den Kategorien "Vertrauensperson" oder "Kumpel" aus. Silke Pape und Carsten Gross wurden zu "Schülerlieblingen des Jahres" ernannt. Am Ende hatten die beiden Abiturienten nur noch den einen Satz übrig "Komm Abi – wir gehen!"

    Mit der Feststellung, dass die Zahl 9 eine ganz besondere Bedeutung für den Abi-Jahrgang 2009 hat, leiteten Sigrun Klöpfer und Ulrich Greiner in die Lehrerrede ein. 1989, das Jahr des Mauerfalls, sei das Geburtsjahr der meisten Absolventen, "alle Neune" sind beim Kegeln gefragt. Sie zogen Vergleiche von der Varusschlacht und beleuchteten kurz die deutsche Geschichte zwischen 1959 und dem 60. Geburtstag des Grundgesetztes. Untermalt wurde das ganze mit schmalzigen alten Schlagern wie "Es kommt der Tag" oder "Harte Arbeit, karger Lohn" von Freddy.

    Eindrucksvoll erklärte Greiner mit einer Vase, Golfbällen, Kies und Sand, was im Leben tatsächlich Priorität haben sollte. Die Golfbälle standen für die wichtigen Dinge im Leben wie Familie und Freude. Nach den Bällen füllte Greiner Kies in die Zwischenräume, als Platzhalter für Arbeit, Auto oder Haus. Die noch übrigen Zwischenräume in der Vase füllte der Lehrer dann mit Sand – stellvertretend für alles andere. "Setzen Sie Prioritäten, der Rest ist nur Sand", stellte er abschließend fest. Wer mit dem Sand anfangen würde, dem bliebe kein Platz für die wirklich wichtigen Dinge, so der Studienrat.

    Zum Abschied aus der Big Band der Schule hatten sich sieben Abiturienten eine Überraschung für den Leiter Carsten Gross ausgedacht. Sie brachten ihm ein Ständchen mit der Begründung, so ein "rührendes Kinderliedchen" sei doch genau das Passende als "Abschiedsgeschenk".

    Kerstin Dewenter schaffte mit einem Notenschnitt von 1,0 das beste Abitur. Ihr folgten René Bloss (1,1), Franziska Heyerhorst (1,2) und Mona Ehlers (1,4). Die Jahrgangsbesten werden für die Studienstiftung des Deutschen Volkes zur Förderung empfohlen. Matthias Tambaur schaffte ein Abiturschnitt von 2,6 und ist damit der beste Übergänger von der Realschule mit Klasse 11. Zahlreiche Schüler erhielten Auszeichnungen für ihre Leistungen im Naturwissenschaftlichen oder Sprachlichen Bereich, in der Schülervertretung, dem Schulvorstand, der Theater-AG oder dem Schulsanitätsdienst. Foto:pd/privat.

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