STADTHAGEN (nb). Ähnlich dem Wein gibt es auch in der Schule gute, mittlere und schlechte Jahrgänge. Der Abiturjahrgang 2009 ist laut Schulleiter Heinrich Frommeyer und des Lehrerkollegiums ein "exzellenter Jahrgang": "Wir sind stolz auf euch, eure Leistungen können sich sehen lassen". 27 Mal die Eins vor dem Komma ist in der Tat ein beeindruckendes Ergebnis. Überdurchschnittliche 21 Prozent der 128 Schüler dürfen sich über diesen fabelhaften Numerus Clausus freuen und haben sich damit sämtliche Pforten für ihre berufliche Zukunft geöffnet.
Besonders hervorgetan hat sich hier der Jahrgangsbeste Moritz Disselkamp mit einer glatten 1,0. Neben den herausragenden schulischen Leistungen bescheinigte ihm Frommeyer zudem auch eine große Portion Sozialkompetenz und Bereitschaft, sich auf anderen Ebenen zu engagieren. Er wurde unter anderem für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen. Ebenfalls herausragende Leistungen zeigte auch Fritjof Wolf im Bereich Mathematik, wofür ihm eine Urkunde und ein Buchpreis übergeben wurden. Ein guter Anlass ausgelassen zu Feiern und den Leistungsdruck der vergangenen Monate hinter sich zu lassen. Für die Entlassungsfeier hatten sich deshalb nicht nur die Abiturienten selbst, sondern auch die Lehrer ein ausgewogenes Programm einfallen lassen. Rainer Beddig erinnerte in seiner Festrede an gemeinsame Erlebnisse in der Oberstufe und ließ einige skurille Aktionen des Jahrgangs Revue passieren. Dass Lehrer nicht ganz ungeschoren davon kommen, versteht sich bei der Verabschiedung eines Jahrgangs von selbst. So hatten die "Ehemaligen" ein kleines Quiz vorbereitet, dass den Wissensstand der Lehrer im Bezug auf ihre Schüler testen sollte. Mit einer richtigen Antwort konnten sie sich Preise erspielen, von denen sie selbst bisher nur geträumt hatten. Frommeyer schickte seine Schüler mit einem realistischen Ausblick auf Welt und Wirtschaft auf ihren weiteren Lebens- und Bildungsweg. Auch die Auswirkungen der Finanzkrise und verschlechterte Studienbedingungen fanden darin Platz. "Nehmen sie ihr Steuerrad selbst in die Hand, navigieren sie ihre Schiffe gut durch die Welt und bleiben sie hartnäckig auf Kurs", so der positive Appell. Lediglich zwei Schüler haben den diesjährigen Prüfungsmarathon zum Abitur nicht bestanden. "Ein hervorragendes Ergebnis", so die Lehrer einstimmig. Nach der feierlichen Entlassung haben sie den Status als Schüler nun für immer hinter sich gelassen. Was bleibt sind Erinnerungen und eine Menge kleiner Papierschiffchen, die die Abiturienten in den Wandmulden der Schulaula hinterlassen haben.
Foto: nb