1. Tierschützer plädieren für Katzenkastrationsverordnungen

    Tierschutzvereine trafen sich im Tierheim zum Erfahrungsaustausch / Künftig Kooperation geplant

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    BÜCKEBURG (hb). Zu einem fachlichen Erfahrungsaustausch hatte der Vorstand des Tierschutzvereins Bückeburg-Rinteln und Umgebung kürzlich Vereine aus ganz Norddeutschland und Ostwestfalen ins Bückeburger Tierheim eingeladen. Der Einladung waren etwa 40 Vertreter und Vertreterinnen von knapp 20 Vereinen gefolgt. Die positive Resonanz hat die Vorsitzende der Bückeburger Tierschützer, Monika Hachmeister, fast schon überrascht, da sie doch weiß, wie wenig Freizeit den Tierschützern aufgrund arbeitsintensiver Tagesabläufe bleibt.

    Susan Smith referierte im Rahmen des Tierschützertreffens im Bückeburger Tierheim über die Arbeit des deutschlandweit tätigen Vereins "Aktion Tier" und die Kastrationsverordnung für Katzen der Stadt Paderborn.

    Mit dem Resultat der angesprochenen Themen zeigte sich Hachmeister im Nachhinein überaus zufrieden. Es sei für alle Teilnehmer ein informatives, nützliches und bereicherndes Treffen gewesen.

    Man habe zahlreiche Erfahrungen, Ideen und Kenntnisse austauschen können und habe sich vorgenommen, auch künftig verschiedene Aktivitäten miteinander zu koordinieren, wie beispielsweise die gemeinsame Futterbeschaffung. Wie den Bückeburgern, so brennt auch den Gästen die Finanzierung ihrer ehrenamtlich geführten Tierheime Jahr für Jahr mächtig unter den Nägeln. Die Betriebskostenzuschüsse würden bei allen nicht ausreichen. Die Zuschüsse seien seit Jahren nicht erhöht worden, obwohl die Kosten für Futter und tierärztliche Behandlungen immens gestiegen sind. Auch konnte übereinstimmend festgestellt werden, dass die Zahl der zu beherbergenden Tiere deutlich angestiegen ist. Das betreffe besonders die Katzen.

    Was die freilaufenden Schmuser anbelangt, wird von den Tierschützern in ganz Deutschland das Kastrationsgebot als wichtigstes Thema gesehen. Ein Gebot, das seit September letzten Jahres in Paderborn Realität wurde. Dort besteht aufgrund eines Ratsbeschlusses die entsprechende Verordnung der Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für alle freilaufenden Katzen über fünf Monate. Das gilt ausdrücklich auch für Bauernhofkatzen.

    Susan Smith vom bundesweit tätigen und mitgliederstarken Verein "Aktion Tier" äußerte sich auf dem Treffen über das Zustandekommen und die Auswirkungen der Verordnung. Mit diesem Beschluss habe die Stadt Paderborn Tierschutzgeschichte geschrieben. Zum ersten Mal sei das Wohlergehen von Tieren über das Persönlichkeitsrecht der Besitzer gestellt worden.

    Die Vertreter der übrigen Tierschutzvereine zeigten sich begeistert von dem Vorgehen der Stadt Paderborn, die nach den Worten von Susan Smith vorbildlich mit Veterinärbehörden, Tierschutzorganisationen und Tierärzten zusammenarbeitet. So zum Beispiel auch in dem Fall, wenn Katzenbesitzer sich eine Kastration finanziell nicht leisten können. In diesen Fällen habe der Verein "Aktion Tier" das Vorgehen der Paderborner Ratspolitiker bereits im Vorfeld der Verordnung mit der "Aktion Kitty" unterstützt und zahlreiche Straßenkatzen betreut und kastrieren lassen.

    Nun wollen sich auch die Bückeburger darum bemühen, durch Gespräche eine gleichartige Verordnung für das hiesige Zuständigkeitsgebiet zu erreichen. Susan Smith zeigte sich davon überzeugt, dass es auf jeden Fall Prozesse gegen die Kastrationsvorschrift geben werde, deren Ausgang aber Rechtsicherheit nicht nur für die Stadt Paderborn schaffen werden, sondern auch für alle anderen Kommunen. Foto: hb

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