RINTELN (ste). Die FDP Rinteln bezweifelt die Notwendigkeit, attraktive Baugebiete vorhalten zu müssen, um so Bevölkerungszuwachs nachhaltig sicher zu stellen.
Aber nicht nur, weil es einen relativ großen Leerstand an Wohnungen gibt, den man mit finanzieller Unterstützung der Eigentümer aus "Städtebauförderungsmitteln" attraktiv gestalten und renovieren könnte.
Und auch nicht, weil es in absehbarer Zeit Grundstücksangebote in der Nordstadt geben wird, wenn wegen des neuen Einkaufszentrums die Märkte Jibi, Aldi und Deichmann aufgeben/umsiedeln werden, so Paul-E. Mense, FDP Ratsherr. Zentrumsnahe und attraktive Baugebiete seien nur einer von vielen Standortfaktoren, die Menschen veranlassen können, hier wohnhaft zu werden. "Aber wer will hier wohnen, wenn er nicht in unmittelbarer Nähe auch seine Arbeitsstelle hat?" Es gibt vieles, was Rinteln als Wohnstadt zu bieten hat.
Aber wie die jüngste Vergangenheit zeigt, reicht es nicht aus, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen und so die Einwohnerzahl stabil zu halten. "Denn dazu brauchen wir einen deutlichen Zuwachs an Gewerbe gleich welcher Art. Eine qualifizierte Wirtschaftsförderung, die weit mehr leisten kann als Rinteln touristisch zu vermarkten, ist dauerhaft unverzichtbar. Sie muss auf folgende Fragen qualifiziert antworten: Wie können wir Rinteln als Standort für bestehende und neu zu gründende Unternehmen attraktiv machen?
Welche Unternehmensarten und welche Branchen sind in einem relativ industrieschwachen Einzugsgebiet mit eingeschränkter Verkehrsanbindung Rintelns an die A 2 überhaupt an diesem Standort denkbar? Welche finanziellen Anreize können geboten werden (Steuervorteile, Anschubfinanzierungen, günstige Zinsen, flexible Vertragsgestaltung für Miet-, Pacht- und andere Nutzungsrechte, günstige Preisgestaltung für Bau- oder Pachtland auch außerhalb des Industriegebietes, Zugang zu Fördermitteln, unbürokratische und schnellere Genehmigungsverfahren...)?"
Mense meint: "Es gibt eine Vielzahl von Aufgaben und Möglichkeiten, die man in einem "Dienstleistungszentrum für Unternehmensansiedlung und Wirtschaftsförderung" aktiv vermarkten könnte. Nur - so eine Einrichtung gibt es noch nicht. Und wenn doch, dann tritt sie nicht genügend wirkungsvoll in Erscheinung."