RINTELN (km). Keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten: Just in den Tagen, da die konkreten Würfel für den Neubau des Klinikums Schaumburg in einem zentralen Bereichs des Landkreises gefallen waren, bemühten sich die Freunde und Förderer des Kreiskrankenhauses Rinteln, ihr Engagement für den laufenden Betrieb zu dokumentieren.
Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier referierte über die "Zukunft der Krankenhäuser in Schaumburg", bevor Vorsitzender Dieter Hanke, Geschäftsführer Dr. Horst-Helmut Krause und Schatzmeister Torsten Clausing von den Mitgliedern wiedergewält wurden. Dieter Hanke, der Vorsitzende des eingetragenen Vereins, unterstrich eingangs noch einmal, dass das Rintelner Krankenhaus noch fünf Jahre lang in vollem Betrieb sei - und appellierte gleichzeitig an die Bevölkerung, die zur Verfügung stehenden Kapazitäten auch zu nutzen. Angesichts der krassen Defizite wurde die pekuniäre Problematik beim Bericht von Schatzmeister Torsten Clausing fast gleichnishaft deutlich: Der Verein mit 72 Mitgliedern, der sich, wie der Name sagt, speziell zur Unterstützung des Krankenhauses in den letzten Jahren seiner Existenz gegründet hatte, konnte im vergangenen Jahr ganze 230 Euro an Spendengeldern verbuchen. Dabei hob Dieter Hanke wiederholt die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses hervor - auch wenn die medizinische Potenz bisweilen unter der öden Gängegelei der bürokratischen Obrigkeit zu leiden hat.
Mit einem passenden Beispiel konnte Heinz-Gerhard Schöttelndreier aufwarten - der im Übrigen keinen Zweifel darüber aufkommen ließ, dass es für die beschlossene Zentralisierung des Klinikums keine Alternative gegeben habe. So seien bei den Medizinern weder Know-how noch technische Möglichkeiten primär gefragt - sondern schlichte statistische Belege: Wer etwa eine Vergütung für eine Knieoperation beantrage wolle, der müsse zunächst nachweisen, dass er bereits mindesten 50 Eingriffe gleicher Art vorgenommen habe.
Schöttelndreier wies in dem Zusamenhang darauf hin, dass die Anfang des Jahres eingeführten "Fallpauschalen" maßgeblich für die Finanz-Misere der Krankenhäuser mitverantwortlich seien. So bekommen die Kliniken derzeit von der Hüftgelenk-Operation bis zur Entfernung des Blinddarms für jede Behandlung von den Krankenkassen einen festen Satz ausgezahlt - vollkommen unabhängig davon, ob der Patient zum Beispiel etwa drei Tage oder eine Woche in stationärer Behandlung bleibt. Da bleiben dann am Ende nicht nur in Sachen Kalkulation Flexibilität und Kreativität auf der Strecke. Foto: km