STADTHAGEN (bb). Beim Pressegespräch zur Vorstellung der Kriminalstatistik für das Jahr 2008 hat das Team um den Leiter des Polizeikommissariats Stadthagen Mathias Schröder eine Erfolgsgeschichte präsentiert. So haben die Beamten die Aufklärungsquote deutlich gesteigert, im Bereich der Körperverletzungen und der Autoaufbrüche waren massive Rückgänge der Fallzahlen zu verzeichnen.
"Viel sicherer als im Raum Stadthagen kann man wohl kaum Leben", fasste Mathias Schröder zu Beginn der Vorstellung der Statistik des Vorjahres zusammen.
Vergleiche man die Kennzahlen bundesweit, erkennen man, dass das Sicherheitsniveau im Kommissariat zu den höchsten in der ganzen Republik zähle. Sowohl bei der Aufklärungsquote als auch bei der Kriminalitätsbelastung erreiche man im Bezug auf den Landkreis als auch auf ganz Deutschland beste Werte.
Schröder erläuterte gemeinsam mit dem Leiter des Kriminalermittlungsdienstes Gerd Röbbecke und Polizeisprecher Axel Bergmann, dass die Anzahl der Körperverletzungen etwa von 295 in 2007 auf 265 in 2008 gesunken sei.
Hier habe sich das Konzept der Polizei ausgezahlt, bei Feierlichkeiten in der Festhalle starke Präsenz zu zeigen und konsequent Platzverweise auszusprechen. In der Folge sei die Gewalt in diesem Bereich massiv zurückgegangen.
Auch seien deutlich weniger Straftaten im Schulkontext registriert worden. Schule und Polizei hätten in den vergangenen Jahren eine enge Zusammenarbeit entwickelt, die sich positiv auswirke.
Bemerkenswert sei das Absacken der Anzahl der Autoaufbrüche gegenüber dem Vorjahr um rund 50 Prozent.
Auch hier sei sicherlich die im Dezember 2007 gemeinsam mit der Bereitschaftspolizei Hannover gestartete Kampagne in der Kreisstadt ein Teil des Erfolges.
Die Beamten hätten bei vielen Streifengänge in der Innenstadt darauf aufmerksam gemacht, dass im Auto zurückgelassene Wertgegenstände häufig zum Fahrzeugaufbruch führen. Ebenso erfreulich sei der deutliche Rückgang der Wohnungseinbrüche.
Den deutlichen Anstieg der registrierten Ladendiebstähle in Stadthagen sehen die Beamten eher gelassen.
Sie führen das Plus der gemeldeten Fälle weniger auf ein tatsächliches Anwachsen der Kriminalität als auf eine Aufhellung des Dunkelfeldes zurück. Ein Stadthäger Warenhaus beschäftige mittlerweile Detektive, die Ladendiebe öfter auf frischer Tat ertappen.
Grundsätzlich setze sich ein in den vergangenen Jahren abzeichnender Trend fort. Kriminalität verlagere sich ins Internet. Die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte begangen mit Hilfe von Tastatur und Maus nehme zu.
Die Beamten empfahlen größte Zurückhaltung im Umgang mit sensiblen Daten im Internet. Welche Zugriffsmöglichkeiten Internetstrolche etwa mit Hilfe von "Trojanern" auf fremde Rechner hätten, übersteige das Vorstellungsvermögen der meisten Nutzer. Deshalb gelte es, "im Zweifel lieber einmal zu viel wegzuklicken als zu wenig".
Die Internetkriminalität wird so auch einen der Fortbildungsschwerpunkte für die Stadthäger Polizisten bilden, insbesondere die Beweissicherung am Computer.