1. Kritik gegen die geplante Vollsperrung

    Rodenberger Allee bis Ende August Einbahnstraße / Schlagabtausch im Bauausschuss

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    BAD NENNDORF (pd). Der Ausbau der Rodenberger Allee geht in die Endphase. Wie aus der Verwaltung zu erfahren ist, wird ein Teil der Straße – von der Kreuzung "Drei Steine" bis Höhe Rudolf-Albrecht-Straße bis Ende August zur Einbahnstraße. Ankündigungen aus dem Rathaus, die Straße von der Einmündung zur Bahnhofstraße bis in Höhe der Verkehrsinsel am Kiosk am 24. und 25. Juni komplett für den Durchgangsverkehr zu sperren, hat Tankstelleninhaber Wolfgang Seifert auf den Plan gebracht.

    Erst mit anderen Gegnern dieser Maßnahme, dann am Ende einer Bauausschusssitzung, hat Seifert sich vehement für das halbseitige Offenhalten der Straße ausgesprochen. Dazu wurden von seiner Seite aus Vorwürfe laut, die Sperrung stehe im klaren Gegensatz zu allen bisherigen Planungen.

    Geschäftsleute und deren Mitarbeiter sprechen sich klar gegen eine Vollsperrung der Rodenberger Allee aus.

    Mit einem Anruf von Stadtdirektor Bernd Reese bei Wolfgang Seifert und einem Brief des beauftragten Tiefbauunternehmens ist der Stein des Anstoßes ins Rollen gekommen. Verwaltungschef und Baufirma kündigten dem Tankstelleninhaber an, die Rodenberger Allee müsse in dem besagten Abschnitt 24 Stunden lang komplett gesperrt werden. "Das hat mich doch umgehauen. Denn bislang hieß es immer, die Straße könne auch beim Auftragen der Deckschicht halbseitig offen bleiben. Und der Verkehr könne in einer Einbahnstraßenregelung an der Baustelle vorbeigeführt werden", so Seifert.

    Weil er kein Verständnis für das Vorgehen der Verwaltung hat, dies sogar für wirtschaftlich unvertretbar und bürgerfeindlich ansieht, hat Seifert andere Geschäftsleute auf seine Seite gebracht. In einem kurzfristig anberaumten Pressetermin machte auch andere Anlieger ihrem Ärger gegen die geplante Vollsperrung Luft. Sie zeigten sich wie Seifert verärgert über die Abkehr von allen zuvor gemachten Absprachen und verwiesen unter anderem auch auf den zu befürchtenden Einnahmeverlust im Zuge der Vollsperrung.

    Seifert hat sich bei Fachleuten Rat eingeholt. Und der Bauverwaltung eine Alternative vorgeschlagen. Gegen eine Vollsperrung von Sonnabend gegen 18 bis zum nächsten Sonntag früh hätte er nichts einzuwenden. "Wenn die Stadt die Decke denn unbedingt in einem Zug herstellen will", ergänzt Seifert. Die Erledigung der Arbeiten an einem Wochenende würde allerdings, so seine Information, 8000 Euro an Mehrkosten verursachen. Über einen solchen Auftrag muss dann allerdings der Verwaltungsausschuss beschließen, der am 17. Juni tagt.

    Seifert nutzte eine Bauausschusssitzung am Mittwoch, um seine deutliche Kritik vorzutragen. "Da habe ich Feuer aus den eigenen Reihen bekommen", beschreibt das SPD-Mitglied seine Eindrücke an dem Abend.

    Nach einigem Hin und Her wurde Seifert schließlich die Möglichkeit eingeräumt, eine Stellungnahme zu dem Thema abzugeben. Zuvor gab es kurze Scharmützel mit dem Ausschussvorsitzenden Herbert Kruppa (SPD) über die Art, wie Seifert seine Kritik vorbringen dürfe. Heftige Vorwürfe gab es dann vom Tankstelleninhaber in Richtung Tiefbauamt und Stadtdirektor. Dort sei die Vollsperrung eigenmächtig und auch ohne Wissen des Bauamtsleiters Hans Bernhard Kampen angeordnet worden. Diese Feststellung brachte Stadtdirektor Reese in Rage. Er verwahrte sich gegen diese Behauptungen und wies darauf hin, dass über die Art der Sperrung überhaupt noch nicht entschieden sei. Da habe der Verwaltungsausschuss dann das letzte Wort.

    Am kommenden Mittwoch soll demnach entschieden werden, ob die Asphaltdecke in einem Stück aufgebracht werden soll oder dies mit zwei "Streifen" und einer Mittelnaht in zwei Abschnitten möglich ist. Seifert ist entschlossen, sich weiter einzumischen. "Ich werde das alles so nicht hinnehmen. Auch weil es dabei für mich um eine Menge Geld geht".

    Foto:pd

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