1. Gesamtschule nur für starke Schüler

    Platzvergabe an Gesamtschulen erfolgt leistungsorientiert / 207 Schüler stehen auf der Warteliste

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    LANDKREIS (nb). Im Rahmen des Schul- und Berufsschulausschusses stellten die beiden Schulleiter der zukünftigen IGS Helpsen und IGS Obernkirchen, Jürgen Eggers und Torsten Reinecke, das Anmelde- und Vergabeverfahren vor, nach dem Schülern Plätze an den Gesamtschulen zugewiesen wurden. "Für jede IGS sind aufgrund der Fünf-Zügigkeit 145 Plätze vorgesehen", so Reinecke, "jeweils fünf Plätze für "Integrations-Kinder" wurden über die Landesschulbehörde vergeben". Die vier zukünftigen IGS haben dabei in Absprache und unter Vorgabe der Landesregierung nach dem gleichen Prinzip gelost: Pro Schule innerhalb von jeweils drei gesonderten "Töpfen". Die Zuordnung ist dabei abhängig vom Notendurchschnitt des jeweiligen Schülers, der aus den erbrachten Leistungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht errechnet worden ist. Der Lostopf I umfasst dabei Schüler bis zu einem Durchschnitt von 2,33, Topf II bis 3,0 und der Topf III Schüler unter 3,0. Wurde die Kapazität der Leistungstöpfe nicht vollständig ausgelastet, wurden diese mit den leistungsstärkeren Schülern des nächsten Topfes aufgefüllt.

    Der Topf III weist mit 118 auch die größte Warteliste von Schülern auf. "Das Aufnahmeverfahren wurde vorrangig für erfolgreiche Schüler der vierten Klassen entwickelt", so Reineckes Feststellung. Insgesamt haben bis jetzt 207 Schüler noch keinen Platz an einer der Gesamtschulen erhalten. Sie ist bis zum ersten Schultag gültig und verfällt anschließend. Lediglich bei der IGS Helpsen ging die Anzahl der Anmeldungen und vorhandenen Plätze 1:1 auf, sechs Schüler der Wartelisten wurden hier nachträglich zugelost. Verschiedene Stimmen äußerten Kritik am Vergabesystem. "Schwächere Schüler haben eine geringere Chance, einen Platz zu bekommen", sagte Horst Sassenberg (CDU), Ratsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister aus Obernkirchen, "kann das in Ordnung sein, wenn die Leistungsbereitschaft der Schüler nicht auseinander klafft? Es entsteht ein Ungleichgewicht". Gunther Feuerbach sieht aktuell dennoch eine "dramatische Verbesserung": "Noch vor einem Jahr konnten vier von fünf Schülern nicht an der Gesamtschule aufgenommen werden, heute werden vier von fünf aufgenommen.

    Jürgen Eggers und Torsten Reinecke erklären wie die IGS-Plätze verteilt werden.

    Foto: nb

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