SACHSENHAGEN (jl). Kurzerhand verwandelte sich die Gerda-Philippsohn-Schule in einen kunterbunten Sommerbasar und Flohmarkt. In Kooperation mit den Kindergärten Sachsenhagen, Auhagen und Wiedenbrügge standen kleine Kunstwerke von den Kindern zum Verkauf. Von Türkränzen über Marmelade bis hin zu diversen Überraschungstüten wurde alles geboten. Sogar handgeschöpftes Papier und Gewürzöl war auf einem der vielen Verkaufsstände zu finden. Das stolze Präsentieren übernahmen die achtjährige Nathalie und der neunjährige Bastian aus der 3c. Den beiden habe es nämlich richtig Spaß gemacht, für einen guten Zweck handgeschöpftes Papier herzustellen. Eine ziemlich spannende Aufgabe für die Grundschüler. So hat jede Klasse gemeinsam mit den Lehrern jeweils ein Sortiment von Verkaufsartikeln gestaltet. Der Erlös kommt nämlich der Partnerschule in Schaptschitze in Weißrussland zugute. Volker Töpp vom Arbeitskreis Tschernobyl kümmert sich intensiv darum, dass jeder einzelne Euro in die Unterstützung der Schule investiert wird. Zum Beispiel werden immer vor Ort notwendige Materialien für die Schule besorgt. Seit Jahren schon findet ein Austausch mit der russischen Schule statt. Seit dem 27. Mai besuchen wieder insgesamt 44 Kindern aus Schaptschitze das Schaumburger Land. Zwölf von ihnen sind in sechs Gastfamilien im Raum Sachsenhagen und Hagenburg untergebracht. Bis zur Abreise am 24. Juni freuen sich die Kleinen noch auf viele spannende Aktionen. So wartet zum Beispiel noch ein Erlebnistag im Rasti-Land und im Saupark auf sie. Dass die Ausflüge überhaupt zustande kommen, ermöglichen die Spendeneinnahmen. Im Zuge dessen findet auch am 21. Juni ab 17 Uhr ein Benefizkonzert in der Nicolai-Kirche in Hagenburg statt. Ein besonderes Engagement legt auch immer der Sachsenhäger Zahnarzt Dr. Hans-Jürgen Henze an den Tag. Er untersucht und behandelt die russischen Kinder während ihres Deutschlandaufenthalts kostenlos.
Für den großen Sommerbasar stand dann das gemeinsame Basteln auf der Tagesordnung. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Der gesamte Schulbereich wurde von den kleinen Verkäufern beschlagnahmt, um die persönlichen Kunstwerke anzubieten. Nicht nur der Basar mit den selbstgefertigten Artikeln punktete, sondern auch der Kinderflohmarkt. Die Sprösslinge haben anscheinend tief in alten Kisten gestöbert, denn der Umfang der wiedergefundenen Schätze war enorm. Auf Decken, Tischen und Stühlen führten die Schüler vor, was sich bei ihnen zu Hause so alles an kleinen und großen Prachtstücken angesammelt hat.
Der Schulverein Sachsenhagen widmete sich dem kleinen Nervenkitzel für zwischendurch. Am Glücksrad konnten sich nämlich die Kleinen und Großen beweisen. Die Preise wurden von den ortsansässigen Unternehmen gesponsert. Für das leibliche Wohl der Besucher sorgte ein Kuchenbüffet sowie Tee und Kaffee. Auf die kleinen Leckermäulchen warteten zudem noch frische Waffeln und Brezel. Gestärkt und motiviert verkauften die Schüler bis zum späten Nachmittag ihre ganz persönlichen Utensilien. Ihre Freunde aus Weißrussland sind ihnen für diese tatkräftige Hilfe bestimmt sehr dankbar. Foto: jl