BÜCKEBURG. Nach einem Probelauf ohne Publikum im letzten Sommer sind in diesem Jahr von Freitag bis Sonntag, dem 12. bis 14. Juni beim Rennofen-Experiment des Museums für Bergbau und Erdgeschichte Zuschauer willkommen.
Einige Mitglieder des Fördervereins haben sich mit der Materie auseinandergesetzt. Sie werden an diesem Wochenende einen Rennofen bauen und versuchen, aus heimischen Erzen Eisen herzustellen. Das verarbeitete Eisenerz stammt natürlich aus dem Besucherbergwerk Kleinenbremen.
Der Rennofen wird aus Ziegelsteinen und Ton gebaut und anschließend mit Lehm abgedichtet. Schichtweise wird der Ofen dann mit Holzkohle und geröstetem, zerkleinertem Erz gefüllt. Nach einer Betriebszeit von circa zwei bis drei Stunden wird der Ofen angestochen, damit die Schlacke ablaufen kann. Nach etwa zwölf bis 16 Stunden wird der Ofen zerstört und der Eisenschwamm, die sogenannte Luppe geborgen. Dieser Eisenschwamm kann dann geteilt und ausgeschmiedet werden.
Die zeitlichen Abläufe sind relativ schwer vorherzusagen, daher kann nur ein grober Abriss gegeben werden: Am Freitag wird die Ofengrube ausgehoben und mit dem Ofenbau begonnen. Sonnabendvormittag wird Erz geröstet und zerkleinert. Nachmittags soll dann der Ofen in Betrieb genommen werden, sodass am späten Abend der erste Anstich erfolgen kann. Die ganze Nacht über wird der Rennofen mit Eisenerz und Holzkohle gefüttert. Sonntagmorgen soll der Ofen zerstört und der Eisenschwamm geborgen werden.
Die Schmiede des Fördervereins werden von einer Abordnung der Corona Historica unterstützt. Einzelne Mitglieder dieser Gruppe nehmen regelmäßig an den Schmiedekursen des Museums teil und stellen dort einen Teil ihrer Gebrauchsgegenstände her. Die Corona Historica richtet an dem Juni-Wochenende im Museumssteinbruch ein Feldlager ein. In diesem findet das Leben wie vor etwa 800 Jahren statt. Man lebt, kocht, isst und arbeitet. Eine Feldschmiede wird benutzt, um Dinge des täglichen Gebrauchs herzustellen. Mit Übungskämpfen vertreibt man sich die Zeit, um auf den unsicheren Straßen gewappnet zu sein.
Es verspricht also ein interessantes Wochenende in Kleinenbremen zu werden, an dem es sich lohnt auch mehrmals im Steinbruch vorbei zu schauen. Weitere Informationen gibt das Museum für Bergbau und Erdgeschichte, Rintelner Str. 396, 32457 Porta Westfalica unter 05722/90223.