1. Ein Schaumburger geht nach Europa

    Burkhard Balz hat am 13. Juli seinen ersten Arbeitstag im Europaparlament / Listenplatz vier reicht / Fördermittel in Region holen

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    LANDKREIS (ih). Mitten in der Nacht zum Montag konnte Burkhard Balz anfangen zu packen. Als im Landkreis Schaumburg bereits alles schlief, bekam der CDU-Politiker seine Bestätigung. Er zieht als Abgeordneter in das Europaparlament ein. Am 13. Juli hat der 39-Jährige seinen ersten Arbeitstag.

    Die niedersächsische CDU hatte Balz auf Platz vier der Liste gesetzt. Ein für den Laien recht komplizierter Schlüssel musste auf die Wahlergebnisse gelegt werden. Nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Beteiligung in den einzelnen Kreisen spielten dabei eine entscheidende Rolle.

    Im traditionell roten Landkreis Schaumburg wurde die CDU mit 36 Prozent stärkste Kraft. Die SPD lag mit 32 Prozent auf dem zweiten Platz. Beide großen Parteien verloren allerdings im Vergleich zur Wahl im Jahr 2004. Der heimische Kandidat zog nur geringfügig mehr Schaumburger zur Stimmabgabe. Die Beteiligung lag mit 41,16 Prozent knapp unter dem Bundesdurchschnitt. 2004 waren es 39,64 Prozent der Schaumburger, die Europa mitgestalten wollten.

    Die Schaumburger FDP dürfte am Sonntag gefeiert haben. Sie hat 9,5 Prozent der Stimmen im Landkreis Schaumburg geholt. Ein Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zur letzten Europawahl. Die Grünen konnten ihr starkes Ergebnis aus 2004 von 10,3 Prozent um ein weiteres halbes Prozent ausbauen. Auch die Partei "Die Linke" verbesserte sich um zwei Prozent, konnte aber insgesamt nur 1768 Schaumburger (3,4 Prozent) für sich gewinnen.

    Gründe für das Desinteresse an der Europawahl gibt es sicher mehrere. Einer ist das abstrakte Konstrukt Europa. Viele Menschen können den Bezug zur persönlichen Betroffenheit nicht herstellen. Daran will Burkhard Balz zumindest in Europa etwas ändern. In einer Pressemitteilung heißt es: "Ich will Europa bei uns zu Hause fest verankern und dafür sorgen, dass sich die Menschen für europäische Politik interessieren. In Europa werden die Gesetze beschlossen, die uns hier direkt betreffen." Balz bringt einen starken wirtschaftlichen Bezug mit nach Europa. "Eine starke europäische Wirtschaft ist unsere einzige Chance, im Rennen mit anderen großen Wirtschaftsräumen dieser Welt mitzuhalten." Dabei will der Europaparlamentarier Balz um Entscheidungen ringen, die wichtig für unsere Region sind. Das Schaumburger Wochenblatt wollte wissen, was konkret Balz in den kommenden Monaten für Schaumburg anstrebt. "Fördermittel in die Region zu holen," lautet seine spontane Antwort. Europa ist keine Einbahnstraße. Und so nimmt Burkhard Balz auch etwas aus seiner Heimat mit nach Brüssel. Neben den Fotos der Familie packt er ein Gemälde ein, auf dem die markantesten Sehenswürdigkeiten des Landkreises zu sehen sind. Das Bild trägt den Titel "The Schaumbörger". Foto: ih

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