RINTELN (km). Die Auseinandersetzung um den Erhalt des Alten Museums am Kirchplatz hat eine neue, überraschende Wende bekommen. Wie der Heimatbund-Arbeitskreis Denkmalschutz jetzt herausgefunden hat, wird das denkmalgeschützte und seit fünf Jahren ungenutzte Gebäude derzeit im Versteigerungskatalog der Deutschen Grundstücksauktionen AG zum Mindestgebot von 10.000 Euro angeboten.
Die Auktion ist auf Samstag, den 27. Juni, elf Uhr in Berlin angesetzt. Der offizielle Besichtigungstermin für potentielle Bieter ist am kommenden Freitag, dem fünften Juni, von 11 bis 13 Uhr. Darauf hat Arbeitskreisleiter Dr. Alexander Lattermann die Stadt am Donnerstag in einen an Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz gerichteten Schreiben aufmerksam gemacht.
Die neue Entwicklung muss nach der Überzeugung des Arbeitskreises für die Stadt Anlass genug sein, ihren bisherigen Standpunkt zu überdenken und zu revidieren. Deshalb bittet Lattermann die Stadt in dem Brief darum, sich auf jeden Fall an der Auktion zu beteiligen.
Nach Einschätzung des Arbeitskreises bestehe sonst die große Gefahr, dass das Altstadt prägende Gebäude bei der Auktion einem Erwerber in die Hand falle, der nur an einer wirtschaftlichen und steuerlichen Ausschlachtung interessiert sei und selbst keinerlei Investitionskapital einsetzen würde. Dann, so Lattermann im Namen der Denkmalschüter, "würden mit der Stadt Rinteln auch alle Bürgerinnen und Bürger dem weiteren und schließlich endgültigen Verfall des Gebäudes nur noch tatenlos zusehen können und müssen".
Eine besondere Aktualität erhält der neuerliche Vorstoß des Arbeitskreises Denkmalschutz zum Erhalt des Alten Museums durch den in der letzten Ratssitzung einstimmig gefassten Beschluss, für das neue "Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz" einen Aufnahmeantrag in die beiden Programmjahre 2009/2010 zu stellen. Zu den dafür aufgelisteten Projekten zur Sicherung erhaltenswerter Gebäude gehört ausdrücklich auch das Alte Museum. "Der Beschluss," so Dr. Alexander Lattermann, "könnte sich schon nach vier Wochen als Makkulatur erweisen, wenn die Stadt angesichts der anstehenden Versteigerung untätig bleiben sollte." Foto: km