STADTHAGEN (rp). Wer will fleißige Handwerker sehen? Der sollte in den Kindergarten an der Herminenstraße gehen. Dort haben Jugendliche im Rahmen eines Projektes des Esta-Bildungswerkes ein Spielhaus der ganz besonderen Art gebaut. Über drei Monate hat es gedauert, aus den rauen Balken ein schmuckes Häuschen entstehen zu lassen, doch die Arbeit hat sich gelohnt: "Das Lachen und die glücklichen Gesichter der Kinder haben uns immer wieder motiviert”, sagt Adnan Siala, dessen Sohn die Einrichtung besucht.
Gemeinsam mit Zimmerermeister Stefan Berg haben die jungen Erwachsenen das Holzhaus gebaut. Den Kindern gefällt es.
Das der Kindergarten jetzt ein tolles Spielhaus besitzt, ist nämlich auch ihm zu verdanken. "Wir haben überlegt, was man mit dem Holzhaus machen könnte, und als nach Kindern gefragt wurde, habe ich von meinem Sohn und dem Kindergarten berichtet”, sagt Siala, so sei die Entscheidung schnell gefallen.
Das Esta-Bildungswerk setzt sich mit seinem Jugendprogramm seit Oktober vergangenen Jahres für junge Erwachsene ein, denen der Start ins Leben schwerfällt. "Wir machen Bewerbungscoaching, geben Förderunterricht und unterstützen bei der Lebensplanung”, sagt Jochen Weike vom Bildungswerk. Allem voran würden allerdings handwerkliche Grundfertigkeiten im Holz- und Metallbereich vermittelt - und die können sich sehen lassen - das Spielhaus ist der beste Beweis.
Neben den Kindern freut sich auch Kindergarten-Leiterin Renate Neumann über die Spende der besonderen Art. "Es war aufregend für die Kinder, den Bauprozess mitzuerleben”, sagt sie. Auch der Bauhof zeigte sich spendabel und finanzierte das Fundament sowie das Dach des Hauses.
"Es ist super”, sind sich die fünfjährige Mala und der sechsjährige Ssamed einig. Und so gab es reichlich Gedränge bei der feierlichen Einweihung des Häuschens. In naher Zukunft dürfen die Kleinen sogar von Zaungästen zu aktiven Handwerkern werden, denn das Häuschen soll noch Wände bekommen. "Wir planen, die Wände mit Weidengeäst zu verschließen und anschließend zu verputzen”, sagt Neumann, und dabei dürften auch die Kinder helfen.Foto: rp