RINTELN (ste). Es sollte ein CDU-Kreisparteitag der "besonderen Art" werden und das ist den Organisatoren auch im Rintelner Brückentorsaal gelungen. Obwohl man natürlich nicht auf notwendige Regularien verzichten konnte, gab es dennoch humorvolle Unterbrechungen des "Blauen-Sofa-Duos" Ulrich Reineking und Volker Buck. Die 170 gestellten Stühle reichten bei weitem nicht aus für die Unions-Treuen und die erstmals zur Teilnahme ermunterten Bürgerinnen und Bürger, die von der Einladung fleißig Gebrauch machten. So prägte das anfängliche Stühleschleppen, vermischt mit einer musikalischen Abstimmung zwischen Kabarettisten und Publikum, den Start in einen wohl eher "außergewöhnlich charmanten und prickelnden Parteitag", der von Langeweile keine Spur zeigte.
Anerkennende Worte fand der CDU Kreisvorsitzender Klaus-Dieter Drewes in seinem Jahresbericht für die Gründung der ersten Schaumburger Senioren-Union in Rinteln, er sprach auch von der überwältigenden und an Spannung nicht zu überbietenden Nominierung des Bundestagskandidaten Christopher Wuttke, und dass die Schaumburger durch eine Stimmabgabe für die CDU durch Burkhard Balz erstmalig die Chance haben, jemanden aus Schaumburg direkt nach Europa zu schicken. Für die zukunftsweisende Entwicklung eines gemeinsamen Schaumburger Krankenhauses gab er sein Wort und dass sich die Union für alle Krankenhaus-Mitarbeiter an den drei bisherigen Standorten für eine sozialverträgliche wie auch nachvollziehbare Gestaltung ihrer Arbeitsverhältnisse einsetzen werde.
Mit Blick auf die drei Kreistagsfraktionsmitglieder Balz, Wuttke und Drewes, die sich zur Wahl stellen, unterstrich CDU Kreistagsvorsitzender Gunter Feuerbach nachhaltig, dass die "andere" große Fraktion sich noch mit einem guten Bewerber für den Landratsposten besonders schwer tue. Den habe die CDU allerdings bereits mit Klaus-Dieter Drewes. Ganz überraschend entpuppte sich als weiterer Landratsbewerber ganz nebenbei Ulrich Reineking auf dem Blauen Sofa, zu Drewes sichtbarer Erleichterung allerdings für den Landkreis "Grafschaft Schaumburg". Durch einen Stau verspätete sich das Eintreffen des Europakandidaten auf dem Kreisparteitag. Dies würdigte das Blaue-Sofa-Duo spontan mit der allseits bekannten Hymne "Freude, schöner Götterfunken" und Balz stellte fest: So brillant sei er im Wahlkampf noch nie begrüßt worden! Sowohl Balz als auch Wuttke wurden auf dem Blauen Sofa von Ulrich Reineking auf Herz und Nieren geprüft.
Wirklich kurz gefasste Grußworte des CDU Stadtverbandsvorsitzenden Veit Rauch und des CDU Landtagsabgeordneten Otto Deppmeyer folgten und unterstrichen gemeinsam den lockeren, mit Witz gespickten und allen Bürgerinnen und Bürgern geöffneten Kreisparteitag der "besonderen Art". Eine gute Idee und es motiviere einmal ganz neu. Aktuelle Sorgen und Nöte vermittelte Reineking anhand einer fiktiven "Mandy", ihrer Bar, unbezahlten Deckeln und auf dem Fuß folgendem Konkurs, unter Bonusverzicht des Vorstandes, mit dem für ihn logischen Resultat: "Jetzt ist die Krise da!" Derweil griff Gitarrist Volker Buck voller Überzeugung für "Mackie Messer" in die Saiten.
Dass diese Veranstaltung ein Kreisparteitag war, merkten die meisten erst wieder, als in sensationell kurzer Zeit die Delegierten und Ersatzdelegierten für den Bezirksparteitag gewählt wurden.
Für jeweils 40 Jahre CDU-Mitgliedschaft wurden geehrt Dr. Adolf Peeck aus Wiedensahl, Dr. Hellmut Rogowski aus Stadthagen und Klaus Rohde aus Bückeburg.
Unterstützt vom Kreisparteitag wurden die beiden Anträge der Jungen Union (JU) für eine Aufstockung der Beratungslehrerstunden/Einstellung von mehr Schulpsychologen, wie auch, in Anbetracht der 1.-Mai-Ausschreitungen, ein entschlossenes und nachhaltiges Vorgehen gegen linke und rechte Gewalt. Abgelehnt wurde hingegen der JU-Antrag, über den Verzicht aller CDU-Mitglieder auf den Besuch von Veranstaltungen, an denen Mitglieder der Linkspartei teilnehmen.
Kreisvorsitzender Drewes unterstrich die zwei großen Ziele für 2009:
1.) Durch eine gute Wahlbeteiligung an der Europawahl am 7. Juni und dem Kreuz bei der CDU, den Einzug von Burkhard Balz ins europäische Parlament zu erreichen.
2.) Die Erzielung des Direktmandates von Christopher Wuttke am 27. September für den Deutschen Bundestag. Da zwei Kandidaten im Wahlkreis über ihre Listen gut abgesichert sind, könne der Region nichts besseres passieren, wenn Wuttke als dritter Kandidat den Wahlkreis direkt gewinne und die Regionen Nienburg und Schaumburg ebenfalls im Bundestag vertrete. An der Wichtigkeit der Zweitstimme für die CDU ließ er dabei ebenfalls keinerlei Zweifel aufkommen. Foto: privat