1. Krankenhausmitarbeiter machen ihrem Unmut Luft

    Kundgebung im Kreishaus zum Erhalt der Arbeitsplätze / Angemessene Pflege der Patienten durch Personalabbau gefährdet

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    STADTHAGEN (bb). Rund 200 Krankenhaus-Mitarbeiter haben bei einer Kundgebung im Kreishaus ihrer Verunsicherung über die Planungen zur Neuorganisation der Kliniken in Schaumburg Ausdruck verliehen. Vor einem Gespräch zwischen Landkreis, ProDiako und dem Personalrat über das Konzept zur zukünftigen Entwicklung der Krankenhäuser ließen sie den Leiter der Krankenhaus-Projektgesellschaft Schaumburger Land Christian von der Becke und Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier ihren Unmut und ihre Furcht spüren.

    Die Mitarbeiter mit Zeitarbeitsverträgen fürchten um ihre Jobs. Auf den Schildern ist notiert, wann ihre Verträge auslaufen.

    Vor dem Start der Gespräche empfangen die Kundgebungsteilnehmer Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier mit Plakaten und Transparenten.

    Mit zahlreichen Transparenten und Plakaten hatten sich die Krankenhaus-Mitarbeiter in Treppenhaus und Flur vor dem Saal im Kreisgebäude versammelt, in dem die Verhandlungen zwischen den Vertretern von ProDiako, des Landkreises und des Personalrates stattfinden sollten. Christian von der Becke befürwortete bei seiner Ankunft das Engagement der Mitarbeiter: "Super, das finde ich klasse, was sie hier machen."

    Als er sich anschließend zu einem kurzen Gespräch stellte, musste er sich mit sehr kritischen Fragen auseinandersetzen. "Wir haben so hohe Zahlen an Überstunden angesammelt und jetzt sollen noch Stellen abgebaut werden. Wie soll das mit der Qualität in der Patientenversorgung in Einklang gebracht werden", kam es etwa aus den Reihen der Kundgebungsteilnehmer.

    Die Mitarbeiter äußerten ihre Sorge, dass die Zeitverträge der befristet angestellten Kräfte nach ihrem Auslaufen nicht verlängert würden.

    Schon jetzt sei angesichts des hohen Arbeitsaufwandes die angemessene Pflege der Patienten kaum sicherzustellen. Mit dem Verlust von weiterem Personal im Zuge der Fusion werde dies unmöglich. Christian von der Becke entgegnete, dass es nicht in allen Stellen um den Abbau von Arbeitsplätzen gehe, sondern dass in einigen Bereichen das Personal auch verstärkt würde. Mit bitterem Lachen antworteten die Kundgebungsteilnehmer auf seine Angabe, dass etwa im Pflegebereich im Katheterlabor eine zusätzlich halbe Stelle eingeplant sei.

    "Wir werden versuchen, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Aber wir müssen die Defizite mindern", so von der Becke grundsätzlich. Landrat Schöttelndreier forderte die versammelten Mitarbeiter auf: "Geben sie uns doch die Zeit, eine tragfähige Lösung zu entwickeln."

    Foto: bb

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