1. Bürgerbündnis formiert sich

    Schulterschluss aller Parteien / Veranstaltung im "Ratskeller"

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    RODENBERG (pd). Die unsäglichen "Trauermärsche" von Neonazis in der benachbarten Kurstadt haben jetzt auch die Politik in Rodenberg auf den Plan gerufen. Mit einem eigenen Bürgerbündnis soll "Bad Nenndorf ist bunt" (BNiB) der Rücken gestärkt werden. Eine erste Aktion wird die Durchführung einer Veranstaltung sein, die am Mittwoch, 24. Juni, um 18 Uhr im Rodenberger "Ratskeller" stattfindet. Dabei soll die Aufklärung über Rechtsextremismus und deren umfangreiche Netzwerke im Vordergrund stehen.

    Mit dem Bürgerbündnis gegen Rechtsradikalismus und Extremismus unter dem Arbeitstitel "Vielfalt statt Einfalt – Bunt statt Braun" wollen Parteien in Rodenberg deutlich Flagge zeigen. "Wir müssen handeln. Nur durch ein gesellschaftliches Bündnis aller demokratischen Parteien, der Kirchen, Gewerkschaften, Vereine und Initiativen kann diesem Treiben entgegengewirkt werden", macht Hans-Dieter Brand vom SPD-Ortsverein deutlich. Bei der Überlegung, was man gegen extremistische Tendenzen und Rechtsextremismus tun könne, ist die Idee für ein Bündnis gereift. "Dabei muss es uns zunächst um die Aufklärung gehen", führt Brand weiter aus. Alle Demokraten seien gefordert, sich aufzulehnen.

    Partner hat die SPD in den anderen im Rat vertretenen Parteien gefunden. Carsten Schulz für die CDU, Ignaz Stegmiller für die FDP und Ralf Sassmann für die Wählergemeinschaft Rodenberg (WGR) bekennen sich einmütig für das Bündnis und wollen ihren Beitrag dazu leisten, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Für die SPD hat sich vor allem Uwe Märtens dem Thema verschrieben. Als regelmäßiger Teilnehmer an den BNiB-Treffen in Bad Nenndorf hat er seine SPD-Genossen in der Stadt dafür gewinnen können, ein Aktionsbündnis zu gründen.

    "Dabei war es unser Ziel, eine überparteiliche, gesellschaftliche Veranstaltung zu organisieren", ergänzt Brand in einem Pressegespräch. Horst A. Lahmann, Regierungsdirektor, und Prof. Dr. Jürgen Prott, Soziologie der Uni Hamburg, referieren am 24. Juni im "Ratskeller" über das Thema "Alter Wein in neuen Schläuchen – Rechtsradikalismus in Deutschland" und "Schwarze Stiefel, schwarze Hose, braunes Hemd, das war Gestern!"

    Die Veranstaltung wird begleitend durch eine Unterschriftenaktion. Die Unterzeichner fordern mit Nachdruck das Verbot der Nazi-Aufmärsche am Wincklerbad in Bad Nenndorf. Genau steht über der Liste zu lesen "Wir zeigen Zivilcourage, wir stehen gegen Rechtsextremismus, gegen Rassismus, gegen Antisemitismus. Wir rufen alle Menschen auf, gemeinsam mit uns friedlich gegen den Naziaufmarsch zu protestieren und zu demonstrieren".

    Es sei unbedingt wichtig, möglichst viele gesellschaftliche Gruppen zum Mitmachen zu bewegen. Als einzelne habe man unter Umständen Angst, sich gegen extremistisches Gedankengut oder Handlungen zu stellen. Im gemeinsamen Schulterschluss sei es für jeden einfacher, deutlich gegen Intoleranz und Neonazis anzugehen.

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