OBERNKIRCHEN (hb/m). Auf einer gemeinsamen öffentlichen Veranstaltung der SPD Schaumburg und des SPD-Stadtverbandes Obernkirchen im Sonnenbrinkbad hat die Europaabgeordnete Erika Mann Einblicke in die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit gegeben und Fragen der Besucher beantwortet. Zuvor hatte die langjährige Abgeordnete des Europäischen Parlamentes und Kandidatin der SPD für die bevorstehende Europawahl am 7. Juni eine Firma in Nordsehl und das Stift Obernkirchen besucht sowie das Sonnenbrinkbad besichtigt und sich dabei die Technik erklären lassen.
Erika Mann mit Jörg Hake (v.li.), Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Obernkirchen, Karsten Becker und Manfred Eßmann, Vorstandsmitglied SPD Obernkirchen.
Musik und lockere Gespräche standen im Mittelpunkt des Treffens im Sonnenbrinkbad. "Es geht darum, ein soziales Europa zu gestalten", machte Karsten Becker, Vorsitzender der SPD Schaumburg, in seinen Begrüßungsworten die Wichtigkeit der Europawahl deutlich. In den letzten Monaten der Finanz- und Wirtschaftskrise habe man erleben müssen, wie einige wenige mächtig profitiert haben und der kleine Mann finanzielle Nachteile in Kauf nehmen musste. "Es gilt, Wohlstand zu schaffen, der allen zugutekommt", forderte Becker. Dafür sei es erforderlich, "dass die Sozialdemokraten auch in Europa die stärkste Fraktion stellen". Im Wahlkampf sei das Plakat des CDU-Kandidaten dabei für die SPD eher hilfreich.
Erika Mann hat im Anschluss an die Schulzeit ein Jahr für die Lebenshilfe Walsrode gearbeitet und danach in Hannover Pädagogik mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung studiert. Anfang der 80er Jahre zog sich nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums nach Bad Gandersheim und gründete ein Beratungsunternehmen. 1994 wurde Erika Mann in das Europäische Parlament gewählt und konnte in der langen Zeit wertvolle Erfahrungen sammeln. Die EU, so die Abgeordnete, sei durch die Erweiterungen nicht nur komplexer, sondern auch weniger einheitlich geworden. Die größte Herausforderung werde es sein, unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts das von der SPD immer wieder geforderte "Soziale Europa" Wirklichkeit werden zu lassen. Erika Mann: "Die SPD wird als soziales Herz und Gewissen in Brüssel gebraucht."
Ihre Schwerpunkte liegen in der Forschungs-, Industrie- und Mittelstandspolitik sowie im Patentbereich. Sie möchte weiterhin dazu beitragen, "Niedersachsens Chancen in Europa konsequent zu nutzen und auszubauen".
Bei ihren Gesprächen in Schaumburg sei es am Freitag darum gegangen, Fördermöglichkeiten aufzuzeigen, Hilfe bei der Antragsstellung anzubieten und Kontakte herzustellen. "Sehr interessante Pläne" habe das Stift Obernkirchen, das sich an einem Pilgerpfad beteiligen und dafür Wohnungen für Übernachtungen einrichten will. Äbtissin Susanne Wöbbeking suche nun nach Finanzierungsmöglichkeiten. Und auch für die Lösung des Problems Stiftsmauer wären europäische Fördergelder mehr als willkommen.
"Nicht vergessen, am 7. Juni wählen zu gehen", erinnert Mann die Besucher. Schließlich würden 70 Prozent aller Gesetze in Brüssel gemacht. "Jede falsche Entscheidung in Brüssel kommt hier vor Ort an", warnt die Abgeordnete. Noch vor einem Jahr hätten die Sozialdemokraten eine Kontrolle von Rating-Agenturen und Hedgefonds gefordert und seien dafür als "übervorsichtig" und als "Bremse der Wirtschaft" bezeichnet worden. In der Krise sei aber deutlich geworden, dass "wir einen klugen, vernünftigen Staat brauchen. Foto: hb/m