1. Kinder benötigen Zeit und Ruhe zum Lernen

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    LANDKREIS/STADTHAGEN (mk). Der gemeinsame Fachtag der Kindertagesstätten und der Kinderbetreuungsagentur begann humorig. Referent Dr. Armin Krenz fand eine lockeren Einstieg in das Thema "Bildung ist mehr als Wissensvermittlung". Rund 120 Personen hatten sich im Jakob-Damman-Haus eingefunden, um über das große Thema Bildung im Kindergartenalltag zu diskutieren. Krenz brachte es auf den Punkt, in dem er überspitzt darstellte, mit wie viel Wissen die Kinder zum Teil überlastet werden.

    Zurzeit ist es modern, möglichst viele Inhalte schon in jungen Jahren zu transportieren. Dabei, so Krenz, komme es aber insbesondere auf das Wie einer Förderung an. Denn nur wenn klar ist, was Kinder in welcher Form lernen können und was kontraproduktiv ist, kann die Bildung im Kindergartenalltag sinnvoll sein. Der Wandel habe sich besonders nach der Pisa-Studie bemerkbar gemacht.

    Nun wird kaum noch gespielt, sonderen Bildungsprogramme auf die Tagesordnung gesetzt. Vorher wurden die Kindergartentage gemeinsam mit den Kindern geplant, heute hingegen würden Bildungsprogramm förmlich abgearbeitet.

    Zeit und Ruhe haben kaum noch Platz. Dabei verankere schon die Un-Charta "Rechte der Kindes" "ein Recht auf Ruhe und Freizeit, auf Spiel und altersgemäße Erholung." Ein Recht, das laut Krenz in der Elementarpädagogik kaum noch zur Kenntnis genommen werde. Dabei könne Bildung im Kindergarten sehr wohl förderlich sein. Allerdings müssten sich Erwachsene von der Vorstellung "Kinder belehren zu müssen" verabschieden.

    Vielmehr gegen es darum Werte zu entwickeln und in Ruhe Wissen aufzunehmen. Es müsse Platz für eigene Gedanken sein, um quer zu denken, Widersprüche zu entdecken und Gefühle zu erleben. Hierfür benötigen Kinder, so Krenz, Bildungsbegleiter, die engagiert und selbstinteressiert sind. Foto: mk

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