ROLFSHAGEN (tt). "Alles Alte, soweit es Anspruch darauf hat, sollten wir lieben, aber das Neue sollten wir eigentlich leben". Mit diesen Worten begrüßte Ortsbrandmeister Rüdiger Teich die geladenen Gäste beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr. Damit ging er sogleich auf Traditionen und technischen Fortschritt ein, die die Brandschützer in den zurückliegenden 75 Jahren durchlebt haben.
41 Gründer waren 1934 dabei, als sie die Wehr aus der Taufe hoben und Heinrich Buhr zu ihrem ersten Brandmeister wählten. Es ist sicherlich einzigartig, dass bis heute mit Erich Eickmann, Hubert und Rüdiger Teich insgesamt nur vier Führungskräfte benötigt wurden, um die Geschicke der Wehr zu leiten. Dabei hat sich in den 75 Jahren viel verändert. "Ganz besonders die Technik nimmt hier ein breites Feld ein", so der Ortsbrandmeister, der daran erinnerte, dass das aber alles nur durch Kreativität und Professionalität der Menschen zu bewältigen ist, die sich der "Feuerwehr" verschrieben haben. "Mag es bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts noch gereicht haben, Befehle über den Hof zu brüllen, so ist diese Art der Führung langsam, aber stetig ausgelaufen", so Teich weiter. Wer heute als Führungskraft erfolgreich eine Wehr führen will, muss seinen Kameradinnen und Kameraden Selbstvertrauen vermitteln, Teamgeist schaffen, kreativ sein, auf Menschen eingehen und die Richtung bestimmen, die Gruppe aber in Eigenverantwortung gewähren lassen. "Gefragt ist gewissermaßen der Animateur in Uniform, der alle Motivationsmöglichkeiten kennt", so Rüdiger Teich, der mit dieser gewagten Äußerung das Aufgabenspektrum der heutigen Feuerwehrführung umschreiben wollte.
Der Ortsbrandmeister dankte bei diesem Jubiläum ganz besonders seinen aktiven Einsatzkräften, die ihr berufliches und feuerwehrtechnisches Wissen sowie ihre Geschicklichkeit kostenlos zur Verfügung stellen. Er dankte aber auch allen Förderern und der Gemeindeverwaltung, dem Gemeindebrandmeister und dem Kreisbrandmeister für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. "Aber was wären wir ohne unsere befreundeten Vereine, Organisationen und Verbände aus Rolfshagen, mit denen wir viele erfolgreiche Projekte und Veranstaltungen durchgeführt haben", so Teich weiter, der in den Dank natürlich die Partnerfeuerwehr aus Scheuder und die eigenen Lebenspartner mit einbezog, die für den Feuerwehrdienst Verständnis aufbringen. Dem Dank folgte ein schlichtes Versprechen: "Wir werden weiterhin Gesundheit und Leben aller Bürger, ihr Hab und Gut schützen und erhalten helfen, bergen, retten, soweit es in unserer Macht steht." Foto: tt