LANDKREIS (nb). Schlagworte wie "Lesekumpel", "Briefpaten" oder der "Kennenlerntag" sind vielen Eltern, Kindern und Fachkräften in den letzten zwei Jahren in Fleisch und Blut übergegangen. "Die Kinder fühlen sich schon vor der Einschulung in der Grundschule wie zu Hause, das ist ein Bonus", so Daniela Hein, Kooperationsbeauftragte der integrativen Kindertagesstätte Abenteuerland für die verlässliche Grundschule Niedernwöhren.
Hier setzt man vor allem auf Musik machen, Bewegung und Tanz als gemeinsame Aktivität von Schülern und Kindergartenkindern. Für fünf neue Modellprojekte im Rahmen des "Brückenjahr"-Konzeptes fällt der Startschuss im August. Auch sie wollen bis 2011 ein gemeinsames Bildunsgverständnis in Grundschule und Kindertageseinrichtungen erarbeiten, Kinder im Übergangsjahr zur Schule gezielt beobachten und fördern und die Zusammenarbeit mit den Eltern verstärken. Auf dem "Markt der Möglichkeiten" stellten die Projekte der vergangenen zwei Jahre im Kreishaus ihre Arbeitsergebnisse vor. Auch die künftigen Teilnehmer aus Niedernwöhren, Bad Eilsen, Stadthagen, Rinteln und dem Auetal erlaubten erste Einblicke in ihre geplanten Konzepte und nahmen die Möglichkeit zum Austausch mit ihren erfahrenen Mitstreitern wahr. Übergeordnetes Ziel aller Bildungs- und Betreuungsinstitutionen ist es, Kindergartenkindern den Übergang in die Schule so einfach wie möglich zu machen. Dazu gehört vor allem eine intensive Vorbereitung, an der alle Seiten beteiligt sind.
Kinder lernen ihre zukünftige Schule und den Klassenlehrer schon vorab kennen, größere Schulkinder nehmen sich des "Nachwuchses" an und zeigen neben den ersten Schritten im Lesen auch, wie das Leben in der Schule funktioniert. Viele Schulen setzten zusätzlich fachliche Schwerpunkte für ihre Projekte.
Die Albert-Schweitzer-Grundschule in Lauenau suchte sich hierfür die Sprachförderung aus, deren Umsetzung durch gezielte Fortbildungen und den Einsatz geeigneter Bücher bereichert wurde. "Das Konzept trifft den Nerv von Erziehern und Lehrern", so Lehrerin Meike Adler, "ohne die zusätzlich bezahlten Kooperationsstunden wäre solch eine Zusammenarbeit mit allen Kindergärten nicht möglich gewesen. Jetzt kanns laufen." Um Mathematik ging es bei der Grundschule am Sonnenbrink. Kleine Übungen und Spiele, die bei den regelmäßigen Kennenlernbesuchen der Brückenjahr-Kinder vor allem Spaß machen sollen, helfen beim richtigen Einstieg in Begriffe wie "Menge" und "Zahl". "Wir berücksichtigen aber alle Förderkompetenzen. Wir achten darauf, dass die Kinder auch sprachlich und motorisch üben können", so Lehrkraft Luzie Schneider. Die bisherigen Ergebnisse deuten auch für die zweite Halbzeit des "Brückenjahr"-Projektes positive Impulse an. Foto: nb
Viele gemeinsame Aktivitäten begleiten die neuen Wege in die Grundschule. Der Markt der Möglichkeiten stellt einige von ihnen vor.
Mathe ist ein Kinderspiel: Elias Adler (9) testet das Mathematikprojekt der Grundschule am Sonnenbrink.