ROLFSHAGEN (tt). Zum Festakt der Ortsfeuerwehr, die ihr 75-jähriges Bestehen feierte, war eigens das Gerätehaus in ein "Festspielhaus" umgebaut worden, damit die zahlreichen Gäste der örtlichen Vereine, der befreundeten Feuerwehren und Abordnungen der Gemeinde- und Kreisfeuerwehr ihre Aufwartung machen konnten. Zur Begrüßung blickte Ortsbrandmeister Rüdiger Teich auf die lebendige Geschichte der Wehr zurück (wir berichteten) und nahm die Gelegenheit wahr, verdiente Mitglieder der Ortswehr zu ehren. Doch zuvor dankte der Bürgermeister der Gemeinde Auetal, Thomas Priemer, den aktiven Mitgliedern für ihren Einsatz zum Wohle ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. "Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt deutlich, dass die Aufgaben vielseitiger und interessanter, aber auch schwieriger und anspruchsvoller geworden sind", so der Bürgermeister, der daran erinnerte, dass die ursprüngliche Brandbekämpfung nur noch einen Teil des Tätigkeitsspektrums ausmache. Hinzugekommen seien Aufgaben, die alle Bereiche der technischen Hilfe umfasse. "Doch eines gilt trotz allen Fortschritts weiterhin, es sind die Feuerwehrfrauen und –männer, die dank einer hoch qualifizierten Ausbildung Geräte und Fahrzeuge bedienen und den Erfolg der Einsätze erst möglich machen", so Priemer weiter. Die wichtige Arbeit der freiwilligen Feuerwehren werde häufig als selbstverständlich hingenommen, macht der Bürgermeister in seiner Laudatio deutlich und ruft dazu auf, dass das Engagement und die vorbildliche Weise von Gemeinschaftssinn, Verantwortung und Idealismus häufiger öffentlich gewürdigt wird. Zudem seien die Freiwilligen Feuerwehren aus dem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Viele Großveranstaltungen aus Sport und Kultur, Dorf- und Stadtfeste, Jugend- und Schulveranstaltungen werden von den Feuerwehren unterstützt und begleitet. "Eine Gemeinschaft kann nur leben, wenn es Zusammenhalt gibt, wenn die Bereitschaft besteht, einander zu helfen, füreinander einzustehen, gerade dann, wenn es um das Leben, die Gesundheit und das Hab und Gut der Mitbürger geht", so Thomas Preimer, der die Ortswehr Rolfshagen als ein gutes Beispiel dafür herausstellt, dass durch ehrenamtliche, freiwillige Arbeit die Menschen im Auetal ruhig schlafen können. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote und Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Nothold nutzten den Festakt, um die Entwicklung und Zukunft der Wehren anzusprechen, die allein durch den demographischen Wandel in absehbarer Zeit personelle Probleme bekommen könnten. "Darum ist die Förderung der Jugend ein besonders wichtiger Aspekt in den Wehren", so der Kreisbrandmeister.
Die rasante Entwicklung in der Technik und der Ausbildung macht Gemeindebrandmeister Karl-Heinz Nothold Sorgen. "Die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden müssen zunehmend ihre Freizeit opfern, um all diesen Anforderungen gerecht zu werden". Darum sei es unerlässlich, die Feuerwehren mit entsprechendem Gerät auszurüsten und Anerkennung und Unterstützung aus der Bevölkerung zu erfahren. "Sonst ist es mit dem Feuerwehrnachwuchs schlecht bestellt", umschreibt Nothold die derzeitige Situation. Nach den vielen, zum Teil deutlichen Worten kam zum Schluss die Schützenkapelle Kathrinhagen "zu Wort" und begleitete den anschließenden gemütlichen Abend mit musikalischen Grüßen. Foto: tt