1. Beeindruckender Kundenanstieg bei der Tafel

    Hervorragende Verbindungen zu Einzelhandel und produzierendem Gewerbe

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    BÜCKEBURG (hb). Die Gründungsmitglieder der Bückeburger Tafel, Heinrich Heitmann als jetziger Vorsitzender und der Ehrenvorsitzende Gerhard Brunzema, waren sich nach der jetzt vorliegenden Statistik darüber einig, dass man sich solche Zahlen wie die für 2008 im Gründungsjahr bei aller Fantasie nicht hätte vorstellen können. Der Anstieg der Lebensmittelverteilung an Bedürftige innerhalb der letzten Jahre und besonders im abgelaufenen Geschäftsjahr ist mehr als nur beeindruckend.

    Insgesamt wurden 43.368 Personen (2007 waren es 33.877) versorgt. Heinrich Heitmann rechnete vor, dass der Lohn für die geleisteten Arbeitsstunden der insgesamt 41 ehrenamtlich tätigen Helfer, wenn mit 12 Euro pro Stunde abgerechnet werde, einen Gegenwert von 270.000 Euro ergeben würde.

    Die jüngste Statistik sagt ferner aus, dass die Tafel-Kunden aus 21 verschiedenen Ländern kommen. Den größten Anteil mit über 60 Prozent stellen die deutschen Staatsangehörigen, gefolgt von den Russland-Deutschen mit 33,2 Prozent. Nicht ganz zufrieden zeigt sich Heitmann über die Anzahl der Bückeburger Kunden, die "nur" 36 Prozent ausmachen, gefolgt von den Mindenern mit 15 Prozent, Porta Westfalica mit 10 Prozent. Weitere Kunden kommen aus Obernkirchen, Bad Eilsen und sogar aus Stadthagen. Hier scheint bei den Bückeburgern wohl doch eine unbegründete Schwellenangst vorzuliegen.

    Dank der hervorragenden Verbindungen zum heimischen Einzelhandel und auch zum produzierenden Gewerbe in Bückeburg und der weiteren Umgebung, wie zur Firma Maggi, die bereits mehr als 500 Europaletten mit Dosen- und Tütensuppen oder Soßen spendiert hat sowie einem intensiven Warenaustausch mit anderen Tafeln, ist das Angebot an Lebensmitteln, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen, reichhaltig.

    Während sich "Tafel-Chefin" Karin Gerstenberg bei ihrem Helferteam und vor allem bei den Fahrern des Kühlwagens bedankte, freute sie sich besonders darüber, dass viele von ihnen auch zur Jahreshauptversammlung gekommen waren.

    Ein dickes Lob gab es übrigens auch von Landesbischof Jürgen Johannesdotter. Der Seelsorger erinnerte an Werte, die an der Dammstraße Stück für Stück mit einem Lächeln umgesetzt würden. Hier würde jeder ernst genommen, der um etwas bittet. Dass das immer mehr würden, stimme ihn allerdings traurig.

    Dass die Tafelhelfer die Hände nicht in die Tasche stecken und ihre Hilfe anbieten würden, sei besonders dankens- und lobenswert. Es sei eine Frage des Herzens zu sehen, was in der Gesellschaft nicht in Ordnung ist.

    Die Tafel erhält, wie Heinrich Heitmann unterstreicht, keine finanzielle Unterstützung von der Stadt oder anderen Institutionen: "Wir sorgen für uns selbst". Er sei sich aber sicher, dass die Stadt bei Engpässen helfend einspringen würde.

    Auch wenn die Tafel nach den Worten von Kassenwart Arnold Franke "letztes Jahr über ihre Verhältnisse gelebt hat" (es wurden ein neuer Kühlwagen, ein Labtop und eine Reinigungsmaschine angeschafft), weiß man an der Dammstraße gut zu wirtschaften. Schließlich hatte der Tafelvorstand in guten Zeiten Rücklagen gebildet, Spenden und Bußgelder sowie der Verkauf des alten Fahrzeuges hatten die Mehrausgaben erträglich gemacht.

    Im Rahmen der Versammlung wurde der Vorstand mit Heinrich Heitmann, seinem Stellvertreter Heinrich Rohde, Kassenwart Arnold Franke und Schriftführer Dieter Liese sowie die Beisitzerinnen Karin Gerstenberg und Barbara Springer einstimmig wiedergewählt. Foto: hb

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