RIEPEN (Ka) Schwungvoll heiter, wie in einem Varieté ging es auf dem Kommers der Freiwilligen Feuerwehr Riepen unter der Leitung des Ortsbrandmeisters Friedhelm Möller zu. Zum 75-jährigen Bestehen der Ortswehr und zum 40-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr bat der Conférencier des Abends, Eckhard Wille die Feuerwehrfunktionäre und die kommunale Politprominenz auf das rote "schwarze" Sofa und stellte die nichtsahnenden Herren vor 170 Gästen in der Mehrzweckhalle auf eine spontane Verbalprobe. Dabei behielt Wille die Ernsthaftigkeit und die schwere Bürde des Ehrenamtes durchaus im Auge. Bei einem Rückblick und somit bei einem Streifzug durch die Chronik spiegelte Frank Joachim Helms den Wandel im Feuerwehrwesen wider. Von der Gründung im Jahr 1934 über die Ende der 50er Jahre auferlegte Pflichtausstattung mit Feuerleiter, Feuerhaken, Rettungssäcke und zwei Haufen Stricken bis hin zur Gründung der Jugendfeuerwehr mit Jugendfeuerwehrwart Bastian Breves, die vor 40 Jahren ins Leben gerufen wurde und die jüngste Nachwuchssicherung, die Riepen als Vorreiter mit Gründung einer Kinderfeuerwehr auf Kreisebene benannte, unterlag die stete Kameradschaft, die ehrenamtliche Ausübung und das Wissen um Sicherheit, Technik und know how mehr und mehr einer anspruchsvolleren Aus- und Weiterbildung. Theorie und Praxis unterliegen einem regelmäßigen Vergleich und finden in Wettbewerben ungeteilte Aufmerksamkeit. Die Anforderungen sind hoch, die Aufgaben gehen oft an die physischen und psychischen Kräfte der ehrenamtlichen Helfer und die Kassen sind leer. Wille brachte es auf den Punkt. Im Rahmen der Einsparungsmaßnahmen sieht er für den Bürger in Not die Erreichbarkeit der Feuerwehr demnächst mit einer telefonischen Ansage konfrontiert. Getreu dem Motto: "Haben sie einen Zimmerbrand, dann wählen sie die I, haben sie einen Notfall, dann wählen sie die II usw.! Eine Feuerwehr ist ein Muss und die Ehrenamtlichen stehen als Einsatzkräfte mit vollem Engagement, unentgeltlich und ihrer Freizeit hinter der Hilfeleistung. "Wir erfüllen die Pflichtaufgabe der Kommune ehrenamtlich!", unterstrich Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Lohmann und Kreisbrandmeister Klaus Peter Grote wies auf den demografischen Wandel in der Gesellschaft hin, der vermutlich auch vor den Wehren nicht halt machen wird. Gemeindejugendfeuerwehrwart Frank Blume seit 36 Jahren mit der Jugendarbeit vertraut, informierte die Gäste über eine gut funktionierende Jugendfeuerwehr, die gut aufgestellt aktiv die Zukunft im Auge hat. Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese wurde vom spritzig witzigen Moderator Wille mit den Worten: "Siehst Du die freundlichen Menschen hier im Saal, es liegt an Dir, ob das so bleibt!" empfangen und bat auch den stellvertretenden Bürgermeister Willi Wilkening auf die bequemen Stressless-Sessel. Die Gäste dankten Friedhelm Möller, der seit 20 Jahren die Ortswehr leitet und seinen Einsatzkräften für ihr Engagement. Die Wehren haben es bei der schweren ehrenamtlichen Arbeit verdient, mit aktuellem Equipment ausgestattet zu sein, so Reese. Das Rahmenprogramm mit der rot-weißen Garde des Karnevalclubs Apelern und dem Blasorchester Lindhorst unter der Leitung von Gerald Schaper gestaltete sich ebenso schwungvoll, wie die gesamte Veranstaltung mit anschließendem Tanz.
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