1. Lieber "Chillen" statt Keksebacken

    Besucher wollen kein großes "Animationsprogramm"

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    RODENBERG (pd). Für Jugendliche in der Stadt, die sich an keine Vereine binden möchten, ist das "Magic House" gedacht. Das Thema "Offene Jugendarbeit" hat in der Vergangenheit des Öfteren den Fachausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Heimatpflege beschäftigt. Die jüngste Sitzung nahm Jugendbetreuer Raphael Brand zum Anlass, seine Arbeit und die ersten Erfahrungen mit den Besuchern des Jugendtreffpunktes vorzustellen.

    Nach dem Weggang von Tajana Kluge im vergangenen Jahr besetzt Raphael Brand die 400-Euro-Stelle im Jugendtreff neben der Stadtschule Rodenberg. Um noch mehr Besucher gewinnen zu können, hat Brand die Öffnungszeiten im "Magic House" verändert. Jetzt haben Jugendliche auch sonntags die Chance, hier Gleichaltrige zu treffen. Außerdem hat der Sozialpädagoge Postkarten entworfen und die in den siebten und achten Klassen der Stadtschule Rodenberg verteilt.

    "Der Besuch war in den ersten Monaten doch eher schleppend", muss Brand dennoch vor dem Ausschuss zugeben. In der Woche kämen zehn bis 15 Jugendliche, darunter auch eine feste Gruppe, die sich immer vor dem gemeinsamen Fußballtraining hier treffen würde. Das Interesse an einem festen Programm sieht Brand nicht. Seine Angebote wie Kekse backen zu Weihnachten oder Arbeiten mit Gips empfanden die Jugendlichen als zu "schulisch". "Die wollen lieber quatschen oder sich mit Gesellschaftsspielen die Zeit vertreiben. Gefragt ist nach den Erfahrungen des Jugendbetreuers alles, was man als "Chillen" bezeichnet und eigentlich das "Abhängen" mit Gleichaltrigen meint. "Ich bin erstmal froh, dass sie überhaupt regelmäßig kommen", hat Brand seine Erwartungen längst heruntergeschraubt. Mit Aktionen wie "Grillen" oder DVD- Abenden möchte er das Interesse am "Magic House" weiter steigern.

    Ralf Sassmann von der Wählergemeinschaft Rodenberg (WGR) bestätigte die Erfahrungen des Betreuers.

    Man habe in den letzten Jahren immer wieder feststellen müssen, dass der Treffpunkt gerade für diejenigen Jugendlichen interessant ist, die keine Vereinsarbeit mögen und die nicht für diese oder jene Aktion animiert werden möchten. Es sei gut, den Anlaufpunkt bieten zu können, bekräftigte nochmals Raphael Brand. Jetzt müsse die Feinarbeit folgen.

    Die Einführung der IGS sei ein richtiger Zeitpunkt, um über die Konzeption von Offener Jugendarbeit in der Stadt neu nachzudenken.

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