STADTHAGEN (ih). Dr. Klaus-Henning Lemme ist erneut zum Vorsitzenden der Schaumburger Landschaft gewählt worden. Einstimmig votierten die Mitglieder für den neuen alten Vorsitzenden auf der Mitgliederversammlung. Nicht nur in der Person Lemmes zeigten sie ihre Zustimmung. Mit Applaus stärkten sie Sigmund Graf Adelmann, dem Geschäftsführer, den Rücken. Nicht seine Arbeit war der Grund dafür, sondern die Worte von Lemme zu den "Antisemitismus"-Vorürfen von Hasso Neumann hatten diesen ausgelöst.
Jörg Landmann vertritt den Vorsitzenden Klaus-Henning Lemme und bildet mit Bürgermeister Bernd Hellmann, Felix Becker und Einhard Bormann den Vorstand. Neuer Rechnungsprüfer ist Joachim Schorling.
Der Wölpinghäuser hatte vor rund zwei Jahren die Idee eines Mahnmals vor der Amtspforte vorgestellt. Standort und Ausgestaltung waren in die Kritik geraten. Per Ratsbeschluss übernahm die Schaumburger Landschaft das Projekt. Eine Arbeitsgruppe entwickelte die Idee von einem Mahnmal hin zu einer Erinnerungsprojekt gemeinsam mit der Öffentlichkeit. In einem Buch wurden die Ergebnisse der öffentliche Diskussion zusammengefasst. Die ursprüngliche Idee Neumanns fand darin keinen Eingang. Neumann warf Adelmann daraufhin "Antisemitismus durch Verschweigen" vor, schrieb einen Ergänzungsband.
"Darüber kann man unterschiedlicher Auffassung sein", sagte Lemme vor der Versammlung. Neumann habe sich offenbar unterrepräsentiert gefühlt. Dabei seien weitere Einzelprojekte ebenfalls nicht mit in dem Buch der Landschaft aufgenommen. Gravierend sei allerdings der Antisemitismus-Vorwurf. "Das geht eindeutig zu weit und ist eine Ungeheuerlichkeit," sagte Lemme. Er weise den Vorwurf mit aller Schärfe zurück. Die Mitglieder klatschten Beifall. Im Verlauf der Jahreshauptversammlung gab es keine weiteren Besonderheiten. Die Satzung wurde in zwei Punkten geändert: Der Vorstand bleibt nun drei statt bisher zwei Jahre im Amt. Zudem ergänzten die Mitglieder den Aufgabenbereich der Landschaft. Im Rahmen der kulturellen Vernetzung kann die Schaumburger Landschaft nun auch archäologische Unterstützung in Nachbarlandkreisen gewähren. Lemme sagte vor der Abstimmung, dass diese Erweiterung nicht ohne zusätzliche finanzielle Mittel möglich sei. Bereits seit einiger Zeit gebe es Gespräche mit den Kommunen im Umland, diese Aufgaben zentral an ein Organ zu übergeben. Foto: ih