ROLFSHAGEN (tt). Waren es 1991 nur 25 Kinder, die in einer Vormittagsgruppe im Kindergarten in Rolfshagen beaufsichtigt wurden, so gestaltet sich heute der Tagesablauf in der Kindertagesstätte (Kita) mit 115 Kindern völlig anders. Wie genau, davon konnten sich Ratsmitglieder der Gemeinde Auetal, Vertreter der Verwaltung und der Schule, aber auch interessierte Eltern und Mitglieder des Fördervereins "Die Kleinen Strolche" selbst ein Bild machen. Die Leiterin der größten Auetaler Einrichtung, Beate Handirk, hatte mit ihren Kolleginnen ein umfangreiches Programm zusammengestellt und alle Gruppenräume geöffnet, um den Tagesablauf in der Einrichtung darzustellen. "Wir wollen Ihnen zeigen, wie vielfältig die Aufgaben einer Erzieherin inzwischen geworden sind und welche Fähigkeiten sie an den Tag legen muss, um allen gerecht zu werden", so Beate Handirk vor dem Rollenspiel der Erzieherinnen. Die Damen spielten einen Tagesablauf in der Kita nach, der die Gäste zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken brachte. Die meisten Besucher mochten nach der Demonstration nicht mehr unbedingt mit den Erzieherinnen tauschen. Die Kinder gehören zwar zu einer Gruppe, um die sich eine feste Kindergarten-Mitarbeiterin kümmert, das schließt aber nicht aus, dass alle Kolleginnen über alle Kinder Bescheid wissen müssen. Das wiederum erfordert ein hohes Maß an Kollegialität und Bereitschaft zur Zusammenarbeit, um auf die Wünsche und Gewohnheiten der Kinder, aber auch der Eltern einzugehen. Ein besonders sensibeler Bereich ist die Krippengruppe mit 15 Kindern im Alter unter drei Jahren. "Die politischen Vorgaben, aber auch die pädagogischen Veränderungen zwingen uns täglich, mit den Anforderungen gerecht umzugehen und uns weiterzuentwickeln", so Beate Handirk, die eine Reihe von Projekten aufzählen kann, die in der Kita angeboten werden. Da ist das Brückenjahr, in dem die Kinder auf die Schule vorbereitet werden. "Papilio" ist ein Präventionsprojekt gegen Sucht- und Gewaltverhalten, und in der Zusammenarbeit mit der Seniorenresidenz in Rehren lernen die Kinder den sozialen Umgang mit älteren Menschen. "Es gibt aber auch Stammwochen, in denen die Gruppen zusammenbleiben, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und es gibt einen Tag in der Woche, an dem das Spielzeug "Ferien" macht. Dann ist Kreativität und Ideenreichtum gefordert, um den Tag dennoch pädagogisch wertvoll zu gestalten. So war dann auch der Tenor der Veranstaltung: Die Kindertagesstätte Rolfshagen "...immer etwas Besonderes". Foto: tt
Doreen Schulz begleitet das Präventionsprojekt "Papilio".