LAUENAU (al). Die "Plaza" zwischen Kesselhaus und "Sägewerk" dürfte zum neuen Mittelpunkt des Fleckens Lauenau werden. Davon hat sich jetzt der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde überzeugt. Rechtzeitig vor den örtlichen Jubiläumsfeierlichkeiten werden die letzten Arbeiten beendet sein. Selbst die Pflanzinseln erhalten bis dahin noch die vorgesehenen großformatigen Bäume. Auch der neue Standort des Casala-Stuhls auf der Weltkugel wurde vom Gremium positiv gebilligt. "Was haben wir für tolle Platten ausgesucht!" Für Gemeindedirektor Uwe Heilmann könnte die Gestaltung der neuen Oberfläche nicht besser sein. Die großformatigen Steine waren schon vor Monaten schnell auf Zustimmung gestoßen. Jetzt erkannte der Ausschuss, dass die damalige Entscheidung richtig gewesen sei. Inzwischen wurden bereits Stromanschlüsse montiert. Das einstige Casala-Wahrzeichen, das die Belegschaft 1934 zur Grundsteinlegung neuer Fabrikgebäude dem Firmengründer Carl Sasse gewidmet hatte, soll nachts angestrahlt werden. Mit dem Platz liebäugeln die Verantwortlichen dem Vernehmen auch als neuen Standort für den jährlichen Weihnachtsmarkt. Heilmann berichtete, dass die Eröffnung einer Eisdiele durch einen schon in Rodenberg etablierten Händler für den 1. Juni vorgesehen sei. Dieser warte aber auf die in Italien anzufertigende Inneneinrichtung. Dagegen ist die zweite vorgesehene gastronomisch nutzbare Fläche noch zu vergeben. Ein möglicher Pächter könne sogar Gestaltungswünsche einbringen. Ihm werde aber in jedem Fall ein mehr als 200 Quadratmeter großer Saal zur Verfügung stehen: "Das dürfte der größte sein, den wir in der Samtgemeinde Rodenberg bieten können", glaubt Heilmann. In den Obergeschossen sehen die insgesamt sieben Wohnungen ihrer Fertigstellung entgegen. Die ersten Mietverträge seien bereits geschlossen. Zumindest eine Wohnung werde demnächst bezogen. Heilmann kündigte an, mit dem Eigentümer des Kesselhauses in weitere Beratungen mit dem Ziel einzutreten, das "Hinterhofmilieu" an der Fassade des Treppenhauses zu verändern. Auf der gegenüberliegenden Seite ist es zu baulichen Neuerungen gekommen: Der Nebeneingang zur Festhalle "Sägewerk" wurde versetzt, um im Innern Platz für einen Personalraum und für eine Garderobe zu schaffen. Diese werde ebenso vom Bauteam der "Lauenauer Runde" gefertigt wie eine komplett neue Tresenanlage. Da die Bewirtung vorrangig durch die beiden "Keller-Wirte" Neven Trivic (Ratskeller Rodenberg) und Thomas Rupp (Felsenkeller Lauenau) erfolge, wollen diese für dauerhafte technische Einrichtungen wie Zapfanlagen, Kühlschränke und Spülen sorgen. Das schließe eine Nutzung durch andere Lieferanten nicht aus: "Diese müssen sich nur mit den beiden Wirten einigen", erklärte der Gemeindedirektor den Politikern. Auf Anfrage berichtete Heilmann, dass die Festhalle inzwischen "sehr gut ausgelastet" sei. Allein in 2009 werde sie an 30 Wochenenden für unterschiedliche Veranstaltungen genutzt. Neben Konzerten seien dies Schulbälle, Schulungsveranstaltungen eines Finanzdienstleisters und Treffen großer Verbände wie Schützen, Feuerwehr und Sport. Wegen der verschiedenen Ansprüche werde die Gemeinde für Rollos zur Verdunkelung und auch für Möglichkeiten zur Installation zum Beispiel eines Beamers sorgen. Heilmann machte auch deutlich, dass sich der Rat mit einer Gebührensatzung für die Halle beschäftigen muss: "Die Verwaltung rechnet den Umfang der Betriebskosten vor und zeigt die Einnahmemöglichkeiten auf." Sein Ziel: "Ich will die Betriebskosten unbedingt decken." Dass das "Sägewerk" eine wichtige Lücke fülle, sei nicht zuletzt am Interesse für 2010 abzulesen: "Wir haben schon die ersten Termine vergeben." Nur den örtlichen Boule-Club dürfte das nicht freuen: "Schon im letzten Winter konnten wir die Spieler kaum auf die Indoor-Bahn lasen." Foto: al
Viel Platz ist auf Lauenaus neuem Mittelpunkt, der "Plaza" – auch für das ehemalige Casala-Wahrzeichen, das künftig angestrahlt werden soll.