1. Ein biss‘l Mozart, eine Prise Beethoven

    CD vom Live-Konzert mit Kompositionen von Adam Valentin Volckmar erschienen

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    RINTELN (km). Ein biss‘l Mozart, eine Prise Beethoven und durchaus auch eine individuelle Note: So kam - anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Heimatbundes - die Musik von Adam Valentin Volckmar im März vegangenen Jahres in über 400 besonders aufmerksamen Ohren an. Bei dem außergewöhnliche Konzert mit dem "Arte-Ensemble" des NDR waren nach mehr als 150 Jahren erstmals Werke des Rintelner Komponisten aufgeführt worden.

    Das "Arte-Ensemble" spielte die Kompositionen im vergangenen Jahr im Ratskeller.

    Hinter dem CD-Cover verbirgt sich auch ein 18-seitiges Booklet mit vielen Informationen

    Bild_03: Adam Valentin Volckmar

    Alle, die damals dabei waren - und jene Musikfreunde, die das Konzert verpasst haben, können sich jetzt freuen: Nach mehrfachem Aufschub ist endlich die live aufgenommene CD erschienen, die ab sofort im Museum Eulenburg erhältlich ist. Neben der Musik gibt es im 18-seitigen Booklet auch vielen Informationen und Bilder.

    Bei den Trios und Quartetten eröffnet sich dem Zuhörer eine fast typisch klassische Welt - weniger mit dramatischen Momenten, dafür eher mit bisweilen eleganter Leichtigkeit. Und einige Male lugt auch das folgende Zeitalter der Romantik schon einmal durch die klassische Linie. In allen vier Stücken ist die Klarinette für die Melodik zuständig, das Cello sorgt für die tragende Basis und je zwei Mal mischen sich begleitend ein Flügel und zwei weitere Streicher ein. -

    Adam Valentin Volkmar wurde am sechsten März 1770 - im gleichen Jahr wie Ludwig van Beethoven - als Sohn eines Zinngießers in der thüringischen Stadt Schmalkalden geboren.

    Seine musikalische Ausbildung erhielt er durch den Schmalkaldener Organisten und Komponisten Johann Gottfried Vierling, einem Schüler Carl Philipp Emanuel Bachs. 1799 nahm Volkmar die Stelle eines Gesanglehrers beim Landgrafen von Hessen-Rheinfels in Rotenburg an und wechselte 1805, frisch vermählt mit der Pastorentochter Philippine Zeiss, als Stadt- und Stiftsorganist nach Hersfeld.

    Am 29. Oktober 1817, im Jahr der Gründung des Kurfürstlichen Gymnasiums in Rinteln, zog Adam Valentin Volckmar in das Stadtorganisten- und Küsterhaus am Kirchplatz 4 ein und übernahm die Stelle des Stadtorganisten und Musiklehrers am Gymnasium. Obwohl es dem Rintelner Stadtorganisten nicht beschieden war, den kleinstädtischen Rahmen zu verlassen, erfreute sich Volckmar in seinem Umfeld ausgesprochen hoher Wertschätzung - sowohl für sein gekonntes Orgelspiel als auch für seine Kompositionen unter denen das Orgelwerk "Te deum" besondere Bekanntheit erlangte.

    Charakteristisch für Volckmars Schaffen war dabei nicht Modernität oder stilistische Ausgefallenheit, sondern perfekte kompositorische Ausgestaltung und Variabilität. Seine Kammermusikwerke stehen, so urteilt heute der Schweizer Musikverleger Bernhard Päuler, "weit über der Gebrauchsmusik ihrer Zeit". Ihre "technische Brillanz, ihr edler Melos und die ausgewogene Stimmführung machen sie zu musikalischen Kostbarkeiten der Hochklassik". Volckmars Notenwerke blieben dennoch weitgehend unbekannt und überstanden die Zeiten im Besitz der Familie bis sie 1910 dem Rintelner Museum geschenkt wurden. Foto: km

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