1. Ehrenamtlich im Dienst der Menschen

    Seit 30 Jahren Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer

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    STEINHUDE -pot- Mit einem Empfang beim Schaumburg-Lippischen Seglerverein wurde zeitgerecht zum Saisonbeginn an die vor etwas mehr als 30 Jahren am 14. Dezember 1978 gefasste offizielle Vereinbarung über die Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer gedacht und gewürdigt. Damals unterzeichneten sieben Institutionen, Städte und Gemeinden den Vertrag.

    Zu ihnen gehörten das Land Niedersachsen, der damalige Landkreis Hannover, der Verband Großraum Hannover, die Städte Wunstorf und Neustadt, die DLRG und die Wettfahrtvereinigung Steinhuder Meer. Zurzeit wird die Wasserrettung getragen durch die Region Hannover und durch die Wettfahrtvereinigung. Zu ihr gehören 20 modern und voll ausgerüstete Rettungs- und Bergungsboote, die an 16 Standorten am Meer stationiert sind.

    Vor der Gründung der öffentlich-rechtlichen Wasserrettung, die in erster Linie durch das Ehrenamt getragen wird, organisierte die Wettfahrvereinigung 1946 die Wasserrettung bei ihren Regatten und Wettfahrten in eigener Regie. Bis 1948 wurden jährlich bis zu acht Todesfälle durch Ertrinken auf dem Meer verzeichnet. Das änderte sich schlagartig mit der Organisation eines Rettungsdienstes durch die Wettfahrtvereinigung (WVStM). Am 5. Dezember 1968 wurde Ulrich Hermann zum Obmann für Rettungs- und Bergungsboote gewählt. Das war die eigentliche Initialzündung für die spätere Gründung der Wasserrettung. Hermann ist auch heute noch als Koordinator tätig.

    In der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober leisten heute Rettungs- und Bergungsboote der WVStM jährlich vielen 100 havarierten und in Not geratenen Seglern Hilfe und zwar bis zum Einschleppen nicht mehr manövrierfähiger Boote. Dafür werden jährlich weit über 24.000 Wachstunden ehrenamtlich geleistet. Die Betriebskosten der elf Vereins-, sieben Privat- und zwei Segelschul-Boote betragen über 100.000 Euro, die von den jeweiligen Eigentümern selbst getragen werden.

    Die Wettfahrtvereinigung ist damit die einzige "Beauftragte" der Region Hannover, die diese Sicherungsaufgaben seit 1995 kostenfrei für die Öffentlichkeit durchführt. Ein Dienst, der in ganz Deutschland einmalig ist!

    Wie ihr Vorsitzender, Klaus Rickens, ausführte, versteht sie ihr Engagement so, dass sie mit ihren "Wasserrettern" und ihren Booten anderen Menschen helfen will und muss, die auf unserem Steinhuder Meer in Not geraten sind.

    Bei ihrer Arbeit und ihren Einsätzen wird sie unterstützt durch das Boot der Freiwilligen Feuerwehr Steinhude am Südufer und das Boot der DLRG am Nordufer.

    Bei der kleinen Feierstunde unterstrich die stellvertretende Regionspräsidentin, Doris Klawunde, die selbst passionierte Seglerin ist, allerdings auf der Ostsee, dass das Steinhuder Meer ein echter touristischer Magnet für die Region und über sie hinaus ist. Vor diesem Hintergrund käme der Wasserrettung eine sehr große Bedeutung zu. Sie bedauerte es sehr, dass es immer mehr Unfälle auf und im Wasser gäbe. Das läge unter anderem auch mit daran, dass es in unserer Gesellschaft immer mehr Nichtschwimmer gibt. Dieses Thema müsse vor allem an den Grundschulen stärker forciert werden.

    Für Wunstorfs Stadrat Felix Becker ist vor allem das Ehrenamt als eigentlicher Träger und Organisator der Wasserrettung von großer Bedeutung. Als einen echten Höhepunkt bezeichnete er den Bau des Bootshauses, durch den die Wasserrettung wesentlich effizienter und schneller gestaltet werden konnte. Das gute Zusammenwirken zwischen Stadt und Region sei dabei mit von ausschlaggebender Bedeutung gewesen. Foto: pot

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