LÜDERSFELD (ih). Schuhe aus: Wer in Biells gute Stube will, streift nach vier Stufen die Schuhe ab. Geht auf Socken weiter, aber nur wenige Schritte. Biells sind mit dem Reisemobil unterwegs. Sieben Meter lang. Kalt werden die Füße darin nicht. Unter dem Läufer liegt ein Korkboden, darunter sorgt eine Fußbodenheizung für Wärme.
Im Wohnbereich haben Friedhelm und Gisela Biell ihren gemütlichen Platz.
Am vergangenen Mittwoch hatten Friedhelm und Gisela Biell dank des norddeutschen Frühlings geheizt. Das Wetter ist für das Ehepaar aus Petershagen kein Grund, zu Hause zu bleiben. Wie sie haben sich knapp vierzig Paare mit ihren Reisemobilen auf den Weg nach Lüdersfeld gemacht. Sie alle sind Mitglied im Euromotohome-Club (EMHC), der mehrmals im Jahr Treffen in ganz Europa organisiert. Bei ihren Touren lege der Club großen Wert auf Land, Leute und Kultur, erklärt Friedhelm Biell, der es sich im Sessel gemütlich macht. Die Touren beinhalte immer ein Programm, um einen Eindruck von der Region zu bekommen. In Lüdersfeld sorgen Nienburger Spargel, Obernkirchner Dinospuren und Wiedensahler Feuerwehrgeschichte dafür. Mitglied werden könne jeder, der ein Wohnmobil fahre. Dabei spiele es keine Rolle, wie groß dieses ist. Das ist auch besser so, die Reisemobile sind kleine Ferienhäuser auf Rädern. Mehrere hunderttausend Euro bezahlen die Mobilisten dafür. Das Mobil hat dann auch eine Garage, in die ein Smart passt. In Biells Garage finden zwei Fahrräder und ein Motorroller Platz. Darüber schlafen Biells. Vom Wohnbereich aus geht es durch einer vollausgestatteten Mini-Küche vorbei am Bad in das Schlafzimmer. Die Nasszelle lässt sicher manchen Studenten erblassen: Dusche, Waschbecken und WC sind elegant angeordnet. In der Mittelklasse ordnet Biell sein Mobil ein. Er uns seine Frau fühlen sich wohl auf ihren sieben Metern und sind vor allem eines: unabhängig. Und das mit warmen Füßen. Foto: ih