1. Jeder findet seinen Platz

    Neubau erkennt die Arbeit der Feuerwehr Lindhorst an / Die Stützpunktwehr bleibt mitten im Ort mit logischem Gesamtkonzept

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    LINDHORST (ih). Im und um das neue Feuerwehrgerätehaus in Lindhorst gibt es bis zur offiziellen Einweihung noch eine Menge zu tun: Fegen, räumen und sortieren. Begonnen hat der Neubau bereits vor vier Jahren. Mit einer Grundsatzentscheidung im Rat waren Umzug und Neugestaltung der Feuerwehr beschlossene Sache. Den Weg dahin säumten mehrere heiße Debatten. Doch am Ende würdigten die Politiker die Arbeit der ehrenamtlichen Rettern und den Einsatz für das Wohl der Samtgemeinde mit ihrer Zustimmung zum Neubau. Die Lindhorster Kameraden bilden eine Stützpunktwehr, rücken also auch zu Einsätzen in den anderen Dörfern der Samtgemeinde mit aus. Ein Teil der Mannschaft zählt zur Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord. Im Katastrophenfall werden diese Einheiten alarmiert. Ein Beispiel für den Einsatz war das Elbe-Hochwasser.

    Welche Farbe hätten‘s denn gerne? Bauamtsleiter Wolfgang Fischer (li.) und Samtgemeindebürgermeister Gerhard Busche begutachten vor dem neuen Feuerwehrhaus die Farbe der Pflastersteine.

    Mehr Platz für Helme, Jacken und Stiefel: Die Umkleideräume und die Fahrzeughalle sind großzügig konzipiert, damit sich die Kameraden auch im Ernstfall nicht unter den Füßen herum laufen.

    Gemessen an dem alten Feuerwehrhaus an der Sachsenhägerstraße ist der Neubau ein "Quantensprung", so Samtgemeindebürgermeister Gerhard Busche. "Ich persönlich meine, dass eine Feuerwehr zudem mitten in den Ort gehört," sagte Busche im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt.

    Konzipiert hat die neue Anlage, in der auch der Baubetriebshof untergebracht ist, das Planungsbüro Bade aus Isernhagen. Die Architekten haben nicht nur auf logische Wegeführung gedacht. Auch optisch passt sich der neue Bau ein. "Wir haben ihn extra flach gehalten, damit man den Kirchturm weiterhin sieht," sagte Wolfgang Fischer, Leiter des Bau- und Ordnungsamtes. Auch an die Nachbarn haben die Planer gedacht. Zwei Meter mehr Luft haben die Gebäude zu den Grenzen, als vorher.

    Der große Parkplatz hinter dem Feuerwehrhaus ist kein Luxus, sondern logische Konsequenz.

    Bei einem Einsatz müssen die Kameraden nicht mehr an der Straße parken.

    Von hinten laufen sie in die Fahrzeughalle, können per Knopfdruck sofort alle Tore öffnen.

    In den Umkleideräumen ist viel Platz zwischen den persönlichen Spinden, damit sich die Feuerwehrleute nicht unter den Füßen herum laufen.

    Auch rings um die Einsatzfahrzeuge ist genug Platz. Die Abgasabsauganlage sowie das permanente Batterieladekabel lösen sich von selbst, wenn die Fahrzeuge vorne aus dem Gerätehaus herausfahren. Im Büro des Einsatzleiters laufen im Ernstfall alle Informationen zusammen. Nach dem Einsatz steht den Kameraden ein "Dekontaminierungsraum" zur Verfügung. Was sich so gewichtig anhört, ist eine ganz einfache, aber effektive Konstruktion. Die dreckigen Stiefel werden dort noch am Mann beziehungsweise an der Frau vorgespült. Sanitär-, Schulungs- und Lagerräume haben ihren Platz ebenso gefunden, wie der neue Gemeinschaftsraum. Die Altersabteilung findet ihren Platz zum Skat spielen, ein kleiner Thekenbereich und eine Küchenzeile sichern die Versorgung zu Versammlungen und Treffen. Der Neubau ist eine Aufwertung der Feuerwehrarbeit in der Gemeinde sowie Samtgemeinde Lindhorst. Neben den aktiven Kameraden zählen Jugendwehr und Alterabteilung zum großen Kreis der ehrenamtlichen Retter. Eine Kinderfeuerwehr ist angedacht, die ersten Schnuppereinheiten werden von rund zehn Kindern besucht. Das Feuerwehrleben ist in Lindhorst also sehr aktiv, sodass der Neubau nicht nur einigen Wenigen zugute kommt.

    Mit dem Neubau hat die Samtgemeinde gleich zwei Parteien unter ein Dach gebracht. Zum Baubetriebshof beachten Sie den nebenstehenden Artikel. Foto: ih

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