OBERNKIRCHEN (nb). Am vergangenen Sonnabend stellte sich ein 17-jähriger Obernkirchener der Polizei. Er gestand, bei einem Einbruch einen 19-jährigen Obernkirchner mit einem Beil verletzt zu haben.
Im Laufe der intensiven Ermittlungen der eingerichteten Mordkommission hatte sich der Verdacht erhärtet, dass der Täter aus dem örtlichen Bereich stammt. "Der Tatort hat uns eine Reihe von viel versprechenden Spuren geliefert", sagte Gerhard Böttcher, Leiter der Mordkommission. Die zehnköpfige Mordkommission arbeitete die Spuren ab und führte umfangreiche personenbezogene Ermittlungen durch. "Wir entschieden uns für eine intensive Öffentlichkeits- und Pressearbeit", so Bodo Becker von der Staatsanwaltschaft Bückeburg. Dieser Schritt hat sich ausgezahlt. Mit einem Phantombild sowie Gegenständen des Täters vom Tatort gingen die Ermittler an die Öffentlichkeit und starteten den Fahndungsaufruf. Die Beamten waren noch mit der Abarbeitung der Hinweise beschäftigt, als der Täter um 18.45 Uhr auf der Wache in Bückeburg erschien und sich selbst stellte. "Nach seinen eigenen Angaben sei der Fahndungsdruck zu groß geworden", sagte Böttcher. Der junge Mann ist einschlägig vorbestraft und steht noch unter Bewährung. "Wir haben gegen den geständigen Täter einen Haftbefehl beantragt, der am Sonntag vom Amtsgericht Bückeburg erlassen wurde", so Becker. Der 17-Jährige wurde in die Justizvollzugsanstalt Hameln überführt. Dem Opfer gehe es den Umständen entsprechend gut, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Er konnte am vergangenen Freitag aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen werden.
Zur Erinnerung: Am Montag der vergangenen Woche verschaffte sich ein zunächst unbekannter Täter mit einem am Tatort vorgefundenen Beil durch die Terrassentür Zugang in das Einfamilienhaus des Opfers in Obernkirchen Poggenort.
Der Einbrecher durchsuchte alle Zimmer. Im Obergeschoss traf der Mann auf den schlafenden Sohn des Hauses. In der folgenden Auseinandersetzung schlug der Täter mehrmals mit dem Beil auf den 19-Jährigen ein, der unter anderem einen offenen Jochbeinbruch erlitt. Der Unbekannte konnte mitsamt des Diebesgutes zu Fuß flüchten. Der junge Mann konnte noch selbst den Rettungsdienst rufen. Er wurde zunächst in das Krankenhaus in Bückeburg gebracht und später nach Minden verlegt, wo eine Notoperation erfolgte.