1. Nicht denken, einfach sein

    Landart-Ausstellung im Bruchhof kommt gut an

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    STADTHAGEN (mr). Hier ein Knacken, dort ein Zwitschern – ansonsten Stille. Leise bewegten sich die Besucher der Landart-Ausstellung durch die Natur rund um den Bruchhof. Sie blieben stehen, wenn sie ein Kunstwerk entdeckten. Manche waren so in die Natur eingebettet, dass sie erst beim ganz genauen Hinsehen erblickt wurden. 30 Künstler hatten fünf Tage lang an ihren Werken gearbeitet – mit den Materialien, die ihnen die Natur bot. Besucher und Organisator, der Verein "Tuwat", waren von dem Ergebnis begeistert.

    Christian Köpper (li.) und Hama Lohrmann unterhalten sich hinter Lohrmanns Kunstwerk aus Lehm, Steinen, Schlamm und Ästen.

    Die Lichtillumination und Klanginstallation am Sonnabend sei ein Höhepunkt gewesen, berichtete Christian Köpper, Vorsitzender des Vereins "Tuwat". In den Abendstunden habe sich die Natur mit Lichtspielen und geheimnisvollen Klängen in einer ganz anderen Schönheit als am Tage gezeigt. "Es war super schön." Das konnte Hans-Heinrich Tatge bestätigen. Vor allem das "im Dunkeln tappen", die Natur mehr zu spüren als zu sehen, sei ein spannendes Erlebnis gewesen. Selbst der erfahrenen Landart-Künstler Hans-Martin (Hama) Lohrmann bat um Kontaktadressen zu den dafür verantwortlichen Künstlern der Hildesheimer Fachhochschule für Design und Gestaltung. Wie immer sei er "grundsätzlich erstmal skeptisch" gewesen, als er für das Projekt "Naturkunst. In der Natur. Mit der Natur" zusammen mit auf diesem Gebiet unerfahrenen Künstlern arbeiten sollte. Letztendlich war es für ihn ein "rundum gelungenes Wochenende" mit "engagierten und netten Menschen".

    Und so tauchte zwischen einem Tipi, das Jugendliche des Vereins aus Ästen kreiert hatten, und einem Menschen, den die junge Künstlerin Katharina Reich zwischen drei Bäumen entstehen ließ, plötzlich Lohrmanns Gebilde auf.

    "Lehm, Steine, Schlamm und Äste" lautet sein Titel. Viel wichtiger als ein Name ist Lohrmann das Schaffen eines vergänglichen Werkes, das er nie besitzen wird. Es geht um das Nicht-Denken und Einfach-Sein, so könnte seine knappe Beschreibung, wie er arbeitet, zusammengefasst werden.

    Familie Lieke aus Hannover war einige Stunden unterwegs, um die "Natur pur" zu genießen. Gemeinsam mit Oma und Kinder spazierte sie durch den "phantastischen Urwald", um die Ruhe zu genießen, die Kunstwerke zu entdecken und bei einem Kaffee im Café zu entspannen. Ein Ehepaar aus Nienstädt hatte die Atmosphäre im Bruchhof bereits am Vortag schon einmal erlebt.

    "Es war so schön", begründete das Paar ihren erneuten Besuch. Durch die unterschiedlichen Lichtverhältnisse wirke die Natur immer anders.

    Etwas aber bleibt gleich: Wasser plätschert, Vögel zwitschern, Äste knacken, ansonsten Stille.

    Foto: mr

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